Full text: Annalen des teutschen Reichs (H. 1 (1793))

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gen halt, wider Erwartung, nur zum kleinsten Theil 
in Erfuͤllung kommen konnte. Ungern muͤssen wir hier 
für diesesmal abbrechen, und die Fortsetzung dieser 
Betrachtungen versparen. 
V. 
Merkwuͤrdige Ereignisse von einer besondern Art sind 
in diesen zuruͤckgelegten Monathen in unserm Vaterlan¬ 
de eben nicht entstanden. Die Waffen der Teutschen 
sind von der Vorsehung, im Ganzen genommen, sehr 
sichtbar gesegnet, und lassen, da nun einmal die rau¬ 
he Bahn des Kriegs betreten, und Menschenblut fer¬ 
ner vergossen werden muß, noch weit vortheilhaftere 
Scenen erwarten. Die innere Unruhen, welche in 
Frankreichs Eingeweiden wüthen und täglich zuneh¬ 
men, sind vielleicht diesem ungluͤcklichen Reiche, oder 
vielmehr der darinn herrschenden Parthey gefaͤhrlicher, 
als jede Art ihrer auswärtigen Feinde. Maynz ist 
indessen noch immer nicht den Händen einer Nation 
wieder entrissen, welche diesen Ort zum Hauptsitz ihrer 
anarchischen Verfassung in unsern Gegenden zu ma= 
chen, intendirt hat. Nach alle dem, was bisher da¬ 
bey vorgefallen, zu urtheilen, wird noch mancher harter 
Stoß, mancher bittere Kampf erfordert, ehe das Heer 
der Gallier von Teutschen Grund und Boden verdrängt 
wird. Jndessen haben die Franzosen an allen Orten 
wo sie bisher auch nur einige Zeit sich festgesetzt gehabt, 
Spuren des unverkennbarsten Elendes und des damit 
verbundenen druͤckenden Kummers, zuruͤck gelassen. Alle 
Erwartung ist mit Recht gespannt, welchen Ausgang 
die ganze Verwirrung noch nehmen werde. Von der 
allwaltenden Vorsicht kann man aber mit Zuversicht er¬ 
warten, daß auch aus dieser schrecklichen Gaͤhrung Gu¬ 
tes 
Vage 
Staatsbibliothek 
Max-Planck-Institut für 
zu Berlin 
eur
	        
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