„darauf abzielenden Berathung des Reichs und der
„Kreise damit gänzlich entsage, mit dem Wunsche,
„daß die von Kaiser und Reich vorzukehrenden Anstal=
„ten hinreichend seyn moͤchten, dem Teutschen Reiche
„Ruhe, Sicherheit und einen ruͤhmlichen Frieden wie¬
„der zu verschaffen. Ihm dem Koͤnig bleibe der beru¬
„higende Trost und der ausdauernde Ruhm, alles das,
„was zur Erhaltung und Sicherstellung des Reichs in
„der gegenwärtigen Krisis gereichen köͤnne, seiner Seits
„erschöpft und solche Aufopferungen dargebracht zu ha=
ben, wozu sich keine andere Europäische Macht, oder
„Mitglied des Teutschen Staatskörpers, entschließen
„würde." Man mußte jetzt handeln; mit A und O
mit Winseln und Jammern war nichts auszurich¬
ten. In allem was Frankreich betrifft und auf das¬
selbe nur in der groͤßten Ferne einigen Bezug hat, ist
seit Ausbruch der Revolution, schon so viel geschehen,
woran Publizistenkünste, und Ministerweisheit gänz-
lich gescheitert ist. Es haben sich seit jenem Zeitraume,
so viele elektrische Erschuͤtterungen ereignet, so verschie¬
dene Vorfaͤlle sind entstanden, daß man beym Ruͤckblicke
auf die verflossenen wenigen Jahre, schon deswegen mit
Leibnitz ausrufen möchte, „o es geschiehet viel zwi¬
schen Himmel und Erde, wovon unsere ganze Philo¬
„sophie sich nichts träumen läßt." Das alte verlege¬
ne — an sich zwar ewig wahre, aber nur in so fern
zuverlässige, als der Mensch selbst handelt und keine
Wunder erwartet, kein Mirabiliarius ist — „Gott
„ist der alles wirkt und hilft aus aller
„Noth," diese höchst bequeme Maxime in den Zeiten,
worin unerleuchtete Theologen noch Paͤchter des Staats¬
rechts und der Politik waren, hat längst seine Kraft
verlohren. Hier entstand die Frage, kann das Reich
die Preussischen Truppen missen, und gegen¬
wärtig schon entbehren, oder nicht? Diese Frage mußte
allein
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