Full text: Annalen des teutschen Reichs (1794, Aprilh. (1794))

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Deklaration annoch Anstand zu nehmen, übrigens sich 
leidend zu verhalten, und zu erwarten, daß ein an¬ 
nehmlicher Antrag an ihn gebracht werde. In der 
That auch, wenn man billig urtheilen will, war für 
Preußen jetzt kein anderer Weg mehr übrig. Nicht 
wohl konnte man dem Könige anmuthen, fernere An¬ 
träge, nachdem jene Deklaration bekannt geworden 
war, und er die ersten Schritte gethan hatte, selbst zu 
machen. Es war recht und der Sache, so wie der Wuͤr¬ 
de eines Fürsten, der seinen einmal angetragenen fer¬ 
neren Beystand keinem aufdringen will, angemessen 
sich nunmehro leidend zu verhalten. Diese günstige 
Wendung veränderte die Sache und legte auch einen 
neuen Beweiß dar, daß man in Berlin sich nur höchst 
ungern aus der Sache herausziehen und das Teutsche 
Reich seinem Schicksal zu überlassen gemeinet sey. 
Man gab sich Mühe näher zusammen zu treten. Der 
Kaiser, welcher am 4ten April auf seiner Reise nach 
den Niederlanden durch Regensburg (4), ging, 
hatte seine ihm bis Straubingen, Tages zuvor 
entgegen gegangenen Regensburgischen Minister 
die allertheuersten und gewiß verehrungswürdigsten 
Versicherungen des zärtlichsten Antheils, den er an 
Teutschlands Lage nehme, bezeiget, und diese mit 
den huldreichsten Hinzufuͤgen begleitet, daß die an sie ge¬ 
richtete Instruktionen, die bald eintreffen wuͤrden, die¬ 
se Gesinnungen noch thätiger darlegten. An dem ge= 
dachten Tage war, ehe die gewoͤhnliche Reichsversamm¬ 
lung anfing, eine Kurfürstliche Konferenz, und es 
blieb darauf bey der vorhin gefaßten Entschließung 
daß 
(4) Nur äußerst kurz war der Aufenthalt des Kaisers in die¬ 
ser Stadt; dieß haben die Zeitungen bereits schon längst 
gesagt. 
Staatsbibliothe 
Max-Planck-Institut für 
zu Berlin
	        
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