XII. Ueber die Ehen der ersten Christen. 277
Es schien ihnen überhaupt zu viel Gefahr mit solchen
Ehen verbunden zu seyn. Der christliche Ehmann
oder die christliche Ehfrau, war durch eine so ge=
nage Verbindung und Vereinigung mit einem heydni=
schen Ehegatten, zu sehr der Gefahr ausgesetzt, ent=
weder der christlichen Religion ganz untren zu wer=
den, oder doch zum wenigsten das Christenthum mit
heydnischen Jdeen zu vermengen. Dieser Grund ist auch
würklich so stark, daß man ihren Grundsatz hierüber
nicht mißbilligen wird. Es ist zwar nicht zu läugnen,
daß sie diesen Grundsatz auch wieder zugleich mit
Gründen aus ihrer verdorbenen Philosophie verthei=
diget haben: daher kommen die Jdeen von Unreinig=
keit, die sie in einer solchen Verbindung zwischen ei=
nem Heiden und Christen, zu finden glaubten; daher
die falschen Erklärungen von 1 Cor. VI. 15, und
16 Cort
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„ti. Propterlibidinem, quoque commissa bel¬
„la atrocia, sed prope nihil gravius quàm
„copillari alienigenae, ubi et libidinis et dis¬
cordiae incentiva et sacrilegii flagitia conflan¬
tur Nam cum ipsum coniugium velamine
„lacerdotali et benedictione sanctificari opor¬
„teat, quomodo potest coniugium, dici, ubi
„non est concordia fidei? Cum oratio com¬
munis esse débeat, quomodo inter dispares
„devotione, poten esse coniugli communis
„charitas? Saepe plerique capti amord foemina¬
„rum fidem suam prodiderunt, ut patrum po¬
„pulus in Beelphegor........ Augustinus
„Epist. CCXXXIV, ad Rusticum, s. auch Bing-
„ham 1. c. Vol. IX, lib. XXII, cp. Il, und Hlu¬
„debrand, 1.c.
Mag. s. Kirchenr. 1. B. 2. St.
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