Full text: Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzkunde (Jg. 1828, Bd. 3 (1828))

Notizenblatt. 
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nalistischen Zeitschrift die Aufschrift geändert und zugleich ein neues 
Titelblatt für das erste Heft mitgebracht. 
Der Inhalt ist folgender: 
Deutschland. 
Johann Peter Hünk, Raubmörder. Mit einem Ur¬ 
theile der vereinten Friedrichs-Universität Halle=Wittenberg, und 
einem Endurtheile der Juristen=Facultät zu Leipzig (S. 245-360). 
Dieser Fall ist in vieler Beziehung anziehend und lehrreich. Be¬ 
sonders ist die Vertheidigungsschrift mit Umsicht und Vollständigkeit 
gearbeitet und es werden A) in ihrem geschichtlichen Theile, 
so wie B) in der eigentlichen Vertheidigung die wichtig¬ 
sten Momente in Beziehung auf die That und ihre Erhebung, auf 
die Imputation und auf die Anwendung der gesetzlichen Normen her= 
vorgehoben. Doch diese Vertheidigung wurde nicht mit dem erwünsch¬ 
ten Erfolge gekrönt. Die Juristenfacultät in der vereinten Friedrichs¬ 
Universität Halle-Wittenberg schöpfte das Urtheil, daß Joh. Pet. 
Hünk wegen des begangenen und von ihm eingestandenen Raub¬ 
mordes mit dem Schwerte vom Leben zum Tode zu richten sey. Die 
Entscheidungsgründe dieses Urtheiles erhöhen nun das wissenschaft¬ 
liche Interesse, indem sie mit den Gründen der Vertheidigung Alles 
zu erschöpfen scheinen, was über die Schuld oder Unschuld des Unter¬ 
suchten einiges Licht verbreiten könnte. Die zweyte Vertheidigungs¬ 
schrift eines anderen Defensors hatte, ungeachtet des geringeren Wer¬ 
thes, einen günstigeren Erfolg. Das Endurtheil der Juristenfacultät 
zu Leipzig erkannte, daß Joh. Pet. Hünk wegen des vorsätzlich 
verübten Raubmordes auf Lebenszeit in ein Zuchthaus zu bringen und 
daselbst zur Arbeit anzuhalten sey. Die Zweifells- und Entschei¬ 
dungsgründe zu diesem Urtheile vollenden die Darstellung die¬ 
ses interessanten Falles, welcher vorzüglich geeignet erscheint, dem 
practischen Zwecke dieser Zeitschrift zu entsprechen. 
Eine Ausführung aus einem von der Juristen¬ 
Facultät zu Berlin wider den herzogl. Anhalt=Dessauischen 
Unterthan Elias Jacob K. abgefaßten Erkenntnisse, wo¬ 
durch derselbe wegen Mordes zur Strafe des Todes verurtheilt wor¬ 
den (S. 361-364). 
Ausland. 
England. William Tracy, ein Dieb (S. 367—368). 
Seltene Renitenz (S. 368—369). 
Spanien. Zahl der Verbrechen im Jahre 1826 (S. 369). Der 
Bestohlene wird bestraft und der Dieb freygesprochen (S.369-371). 
Die Vatermörderin Maria de los Doloris (S. 371-373). 
Max-Planck-Institut für
	        
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