Full text: Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzkunde (Jg. 1844, Bd. 3 (1844))

Notizenblatt. 
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des gebräuchlichen »Sieh" sich tausendmal des Wortes „Sehe" bedient, welches 
ein Verstoß gegen die deutsche Sprachlehre ist. Nichtsweniger als eine zeitgemäße 
Richtung beurkunden auch die öfters vorkommenden Ausdrücke »Bankalfach" 
und »Bankal=Behörden,” oder „bankalämtlich,” u. dgl. 
Eine alte Erfahrung scheint sich in diesem dicken Buche zu bethätigen, näm¬ 
lich die, daß man ein brauchbarer Geschäftsmann sein, und dennoch nicht Eine 
schriftstellerische Ader besitzen kann. So nützlich und erwünscht ein brauchbares 
Werk der hier besprochenen Art wäre, so müssen wir leider bedauern, daß das vor¬ 
liegende Werk dem vorhandenen Bedürfnisse in keiner Beziehung entsprechen wird. 
Sowohl Form als Inhalt ist vergriffen. 
Die äußere Ausstattung des Buches ist anständig; der Druck ist gut und leser¬ 
lich, auch möglichst correct, und das Papier nicht schlecht. 
Alois Dessåry. 
[201 Positives System der Volkswirthschaft, von Dr. Hugo Eisen= 
hart, Privatdocenten der Staatswissenschaften an der Universität zu 
Halle. Leipzig, J. A. Brockhaus 1844, XII. und 231 S. 
„Das bisher herrschende System der Staatsökonomie? — sagt der Herr Ver¬ 
fasser im Vorworte des obigen Werkes — »das System Adam Smith's geht be¬ 
kanntlich praktischer Seits von der Grundanschauung aus, daß alle sogenannte 
Wohlstandspflege dem Wohlstande des Volkes statt förderlich, vielmehr verderblich 
sei, daß daher die Staatsgewalt nichts Weiseres thun könne, als das Volk und seine 
Wirthschaft sich selbst zu überlassen, daß sie die Volkswirthschaft höchstens von den 
falschen wohlstandspfleglichen Maßregeln einer alten, untergegangenen Zeit, von 
Zunftwesen, Prohibitivsystem, Gebundenheit bäuerlicher Güter u. s. f. zu be¬ 
freien habe." 
Der Autor glaubt dagegen, daß an die Stelle dieser „gothischen” Formen 
neue gesetzt werden müssen, um die Zwecke der Staatsökonomie zu erreichen; er 
stellt sich demnach die Aufgabe, ein System positiver Wohlstandspflege zu 
entwerfen. 
Als Gegenstand der Nationalökonomie genügt ihm nicht die Erforschung der 
Gesetze über die Erzeugung, Vertheilung und Verzehrung der Güter; er verlangt, 
daß die Wissenschaft mit Rücksicht auf diese Gesetze die Mittel angebe, wie die erzeugte 
Gütermenge auch allen Mitgliedern der Gesellschaft gehörig zu Gute komme. Ihm 
ist nicht der Reichthum, schlechthin, Zweck der Volkswirthschaft, sondern mit Sis¬ 
mondi: „la richesse dans ses rapports avec la population.» 
Der Herr Verfasser beginnt seine Untersuchungen mit einer scharfsinnigen 
Darstellung der allgemeinen Begriffe von Gütererzeugung, Tauschwerth, Preis, 
Grund= und Capitalrente u. dgl.; hierauf geht er zur Crörterung der Hauptfrage 
Max-Planck-Institut für
	        
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