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den eine vortheilhafte Gelegenheit, auf diejenige
des Feindes einen Angrif zu machen. An der
Rottam und an der Riß ward der Feind an allen
Orten zum Weichen gebracht und bis Guttenzell
und Hürbel zurükgeworfen; auch an dem linken
Jllerufer sind unsere Truppen bereits bis Kirchberg
bei Sinningen vorgedrungen, allwo wegen des
chikandsen Terrains dit Vorrükung nur langsam
geschehen konnte. Dies verschafte dem feindlichen
General en Chef Moreau die Zeit, zwei frische
Divisionen über die Iller zu sezen, wodurch der
Feldmarschall=Lieutenant Baillet mit Ulbermacht
in der Flanke und im Rüken genommen zu wer¬
den besorgen konnte, daher sich zurükzoge. Da
der Feldzeugmeister Baron von Kray eine ernstliche
Unternehmung gegen den Feind nicht im Antrag
hatte, und durch die vorgenommene Rekognosci¬
rung sein Zwek erreicht war, so ließ er die an
der Rottam und Riß vorgedrungenen Truppen
wieder in die Stellung bei Ulm führen. Nach
der von ihm gemachten Bemerkung war unser
Verlust bei diesem Vorfall nicht beträchtlich, und
er behält sich bevor, solchen, nebst der Zahl der
eingebrachten feindlichen Gefangenen, nachträg=
lich anzuzeigen. Vermög eines von dem Feld¬
marschall=Lieutenant Fürsten von Reuß aus
Reuti am 5. Jun, erstatteten Berichts hat sich
in seiner ganzen Stellung nichts von Bedeutung
ergeben, der Feind machte wiederholte Angriffe
auf die Vorposten in Jmmenstadt und Schon=
gan, jedoch ohne Erfolg, und er wird durch
unsre
Max-Planck-Institut für