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11. Theil.
rung des Reiches JESU gar nicht wohl gera¬
then ist, und von eben disen Materien in denen
neueren Zeiten vil grüͤndlich- und erbaulichere
Berichte herausgekommen seynd, als die von
dem Herrn Verfasser aus denen alten Zeiten,
oder doch nicht denen besten Schrifften, entleh¬
nete; nicht zu gedencken, wie unvorsichtig die
aussere Kirche und das Reich Christi mit einan¬
der vermenget werden.
2. Habe ich mich uͤber die seltsame Ketzerma¬
cherey des Herrn Verfassers p. 176. sqq. nicht ge¬
nug verwundern koͤnnen. Der HErr vergebe
ihme, daß er sich, in guter Meinung, an die Beur¬
theilung einer mit so vilem Seegen, an so vilen
Seelen aus vilerley Religionen und Secten,
als villeicht Herr K. in seinem gantzen Amt
nicht gehabt, legitimirten Schrifft auf eine so
lieblose Art gewaget hat, und dadurch dise
Schrifft manchen verdaͤchtig machet. Es ist zwar
an deme, daß nicht nur manche Stellen diser
Steinhoferischen Reden uͤber die Epistel an die
Ebraer mißdeutet werden koͤnnen, sondern daß
auch einige besser haͤtten gefaßt werden sollen:
Jndessen haben doch auch solche Censores, die
eben so orthodox seynd, und denen sich Herr
K. nicht gleichstellen kan, den grösten Theil sei=
ner vermeinter Irrthuͤmer nicht darinn angetrof¬
fen, und da ich den muͤndlichen Vortrag eben
diser Reden mit angehoͤret habe, mir auch Herrn
Steinhofers Sinn sonst sattsam bekannt
ist:
Vorlage
Staatsbibliothel
Max-Planck-Institut für
zu Berlin