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GOttes Diener erkennen, 1. Cor. IV, 1. 2. Cor.P,
20. und nicht Menschen=Knechte aus ihnen ma=
chen. Gal. 1, 10. Hier gilt ihnen gewisser mas=
sen noch eben das Wort, das GOtt dort zu
Jeremia gesprochen: Du solt gehen, wohin
ich dich sende, und predigen, NB. was ich
dich heisse; Jerem. 1, 7. und ahmen sie billig
jenem Propheten Micha nach, der so fleißig ihn
auch ein Minister des Königs Ahab disponiren
wolte, dem Könige nach dem Maule zu reden,
und ihm GOttes Willen zu verschweigen, doch
bey der festen Resolution blieb: So wahr der
HErr lebt, ich will reden, was der HErr
mir sagen wird. 1. Reg. XXII, 14. Daher sehn
wir nicht ein, mit was Grunde der Hr. Ver¬
fasser die von ihm (in not. 1. §. 10.) aus
DEDEKEN. Consil. Thaol. P. I. tit. vom H.
Predigt=Amt, n. 24. fol. 821. seqq. angezogne
Meinung der Theologorum verwerffen wolle:
Daß der Obrigkeit über der Prediger Ge¬
„wissen, Glauben, Lehre, Bekänntniß, auch
„ihres Berufs Verrichtung, keine Gewalt
„zustehe, und sie ihnen nicht vorschreiben
köͤnne, wenn und wie sie in ihrem Amt han¬
deln sollen rc. Das hingegen räumen wir ihm
willig ein, daß wenn Prediger sich wieder GOt¬
tes Befehl unterstehen, über das Volck zu herr= | |
schen, 1. Perr.V, 3. oder sich in weltliche Händet
einmischen, ihnen billig Einhalt geschehe: (§ 18.)
denn sodann schreiten sie ausser ihrem Amt und
Beruff. So kan auch vielweniger ein Landes=
herr an einem Prediger das Laster der beleidigten
Ma=
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