Full text: Juristische Zeitung für das Königreich Hannover (Jg. 14 (1839))

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Solche Grundsätze, wie die angegebenen, liegen auch 
zweifelsohne den hierher gehörenden Stellen des cano¬ 
nischen Rechts unter. Ganz deutlich sieht man dies bei dem 
cap. 5. X. de eo, qui cognoy. 
Super eo, quod postulas edoceri, utrum conju¬ 
galus, qui ante contractum matrimonium uxoris 
suae consanguineam carnali commixtione cog¬ 
novit, cum id fateatur uterque, et aliqua pars 
viciniae hoc acclamare dicatur, sit ab uxore 
suà judicio ecclesiae separandus: t. f. respon¬ 
demus, quod propter eorum confessionem tan¬ 
tum vel rumorem viciniae separari non debent, 
cum et quandoque nonnulli (cum) inter se 
contra matrimonium velint colludere et ad con¬ 
fessionem incestus facile prosilirent, si suo 
judicio crederent, per judicium ecclesiae con¬ 
currendum. 
und wenn Uehlein 
Archiv für civ. Praxis, Bd. 12. H. 1. S. 18 flg. 
diese Stelle so versteht, daß zur Nichtigkeitserklärung dann 
ein Geständniß nicht genüge, wenn zu vermuthen, daß 
unter den Ehegatten eine Collusion stattgefunden habe, 
daß aber dieselbe nicht sage, eine solche sei immer zu ver¬ 
muthen; so dürfte dies mit dem Inhalte derselben nicht 
übereinstimmen. Im fraglichen Capitel wird angefragt, ob 
das Geständniß der Ehegatten, was durch das in der 
Nachbarschaft verbreitete Gerücht bestätigt werde, genügen¬ 
den Beweis liefere. Es erfolgt die Antwort dahin: 1) ein 
Geständniß könne aus den beigefügten Gründen nicht 
genügen, es sei vielmehr per judicium ecclesiae con¬ 
currendum, was ich dem Obigen nach nur so auslegen 
kann, als: es müsse nicht bloß von den Ehegatten, sondern 
Max-Planck-Institut für
	        
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