Full text: Wetzlarische Nebenstunden (Th. 120 (1772))

466 Ob, wenn in einem Kayserl. Privilegio 
den. Ob nun wohl Dnus Judex a quo dieser 
Appellation nicht deferirt, sondern Apostolos 
refutatorios ertheilt hatte, So hat sich doch 
selbiger beygehen lassen, nicht nur, gleich nach 
beschehener Insinuation sothaner Processen 
Appellantische Principalschafft zu persönlicher 
Præstation des Appellations Eydes, aller da= 
gegen gemachten trifftigen Vorstellungen ohn¬ 
angesehen, anstrengen, sondern auch sofort die 
angedrohete Pœnam desertionis realisiren zu 
wollen. 
Gleichwie aber ab Seiten des Appellanti- 
schen Theils hiesigem hoͤchsten Gerichte vermit¬ 
telst Exhibitorum de 20 Octobr. 9. Novemb. 
10. Decembr. 1770. auch 23. Jan. und 17. Junii 
1771. die Ursachen und Gründe geziemend 
vorgelegt worden, warum man Appellanti- 
scher Seits sich zu persönlicher Abschwörung 
des Appellations-Eydes in Judicio a quo 
nicht verstehen koͤnne, als welche kuͤrtzlich darinn 
bestehen, weil a) das Privilegium Cæsareum 
intuitu Praestationis solennium Appellationis 
in Judicio a quo alsdenn nur eine Anwendung 
findet, wann Dnus Judex a quo der Appella- 
tion deferiret hat; b) dieserwegen in Causa 
des gedachten Jungfräulichen Closters contra 
die Brauerzunfft zu Lübeck rc. bey hiesig höch= 
stem Gericht Lis pendens ist; wohlfolglich diese 
Sache dadurch aͤusserst wuͤrde vulnerirt wer¬ 
den, wenn man sich Appellantischer Seits denen 
neuerlichen Anmassungen des Löbl. Magistrats 
zu Lübeck fügen wollte; c) die Appellantische 
Frau 
Max-Planck-Institut für
	        
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