Von unerlaubter Vermehrung
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die Rede ist, in dem electo Revisorio verbotten
seyn solle ad Judicia Imperii zu recurriren.
Nicht zu gedencken, daß von einigen als wie
Kemmerichen (n) ad prorogationem Jurisdi-
ctionis Consensus Domini Jurisdictionis ob
ejus interesse erfordert wird, und noch dispu-
tabel ist, ob Jurisdictio Imperatoris prorogirt
werden könne.
Ferner wenn jeder Reichsstand solche Judi-
cia in seinem Territorio errichten wolte, wie
würde nicht Jurisdictio Imperii sehr gewaltig
verkürtzt werden.
Es mußte Jurisdictio Camerae Imperialis end¬
lich gar verfallen: indeme je weniger Processe mit¬
telst solchen Judiciis dahin gelassen wuͤrden, um
so weniger Chur=Mayntz im Stande wäre die
Cantzley=Bediente zu salariren, mithin expedi-
tio Causarum sehr aufgehalten, wo nicht allzu=
schwehr gemacht werden dürffte.
Zwar ist kein Lex prohibitiva specialis vor¬
handen; Jedoch aber in so fern als Camera Im-
perialis Assessores dahin beeydiget, die Kayser=
liche und Reichs=Jurisdiction auf keine Weise
krancken zu lassen, ist allerdings in genere Lex
prohibitiva vorhanden, indem nicht ad permis-
sa sondern ad prohibita gehöret, wenn Status
Imperii dasjenige, was ad Privilegia gehoͤrig,
ultra eorum tenorem directe & indirecte zu
extendiren attendiren solten: Inmassen nachfol¬
gendes Reichs=Hofraths=Conclusum de 26.
Juli
(n) De prorogat. Jurisd.
Max-Planck-Institut für