berühmt. Staats= und Rechtsgel. 143
quets) nach Nantes verlegen / und persönlich da¬
hin kommen wolte / welche Ankunfft aber den
Staͤnden allzu kostbar zu seyn dunckte/ deßwegen
sie in die begehrte Summa willigten / und durch
eigene Abgeordnete den Koͤnig solches vergewis¬
sern liessen. Dieses alles war eine bequeine Ge¬
legenheit/ wodurch er sich an gemeldetem Hertzog
zu raͤchen vermeynte ; dann er schlug sich zum
Schieds=Mann zwischen dem Koͤnig und denen
Staͤnden vor/ wiewol ihm dieses mißglüͤckte;
dann des Koͤnigs Gunst verlohr sich von Tage
zu Tage sehr / welches doch der Koͤnig nicht allein
zu bergen/ sondern sich auch zu verstellen wuste / als
waͤre er zum hoͤchsten bey ihm angeschrieben / wie
er ihn dann zum Premier-Ministre zu machen ver¬
sprach. Nicht lange darnach richtete Fouequer
in seinem trefflichen Pallast zu Vaux, ein sehr treff¬
liches Mahl an / wobey er den König / die König=
liche Frau Mutter / und die Vornehmsten des
Hoffs dermassen herrlich tractirte/ daß man die
Unkosten auf anderthalb Tonnen Goldes/ wegen
der grossen Zuruͤstungen/ geschaͤtzet. Die gantze
Strasse von Fontainebleau biß nach Vaux, war
mit lauter Wind=Lichtern besetzet/ welche den
Weg so helle machten/ daß sie die Dunckelheit der
Nacht schier in das helle Licht des Tages ver¬
wandelten. Der Glantz dieser Fackeln war den
Augen des Koͤnigs allzu helle / und Foucquet ge¬
dachte damals wol am wenigsten daran/ daß solche
seinem Glüͤcke zum Grabe geleuchtet haͤtten.
Man weiß die magnifique Einrichtung dieses
Gastmahls und seines Pallasis nicht gnug her¬
auszustreichen / wiewol die jenige soysten von der
Bau=
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