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Der Handlungsbezug seiner internalen Vorstellungen ist offensichtlich: Er sieht sich
selbst als Instanz, die vor allem Teilziele festlegt und realisiert (z.B. die
Entscheidung, ob er zum Training geht oder nicht). Dabei betont er in besonderem
Maße die Notwendigkeit einer Übereinstimmung zwischen Überzeugung und
Handeln ebenso wie die einer Verhaltenskonsistenz (Durchhaltevermögen), bis das
Ziel erreicht ist. Die nachprüfbaren Erfolge geben ihm auch von außen betrachtet
Recht. Bei aller Erfolgsorientierung gibt es auch Mißerfolgssituationen, die er
internal beurteilt. Zum Beispiel gelten ihm z.T. sehr plastisch geschilderte
Autounfälle als selbstverursacht. Hier deutet sich wohl ein mit der Berufsrolle
verbundenes Verantwortungsgefühl an.
Insgesamt ist eine gewisse Öffenheit gegenüber eigenen Problemen erkennbar -
etwa wird die frühere Neigung zum Alkohol angesprochen, von der er
losgekommen sei, weil er sich am Modell seines selbstbeherrschten Freundes
orientiert habe. Auch Beispiele für eine Über- und Unterschätzung der eigenen
Person werden berichtet und sprechen wohl für eine realitätsangemessene Sicht.
Darüber hinaus gibt es allerdings keine Hinweise auf eine tiefer gehende
Reflexivität (z.B. eigener und fremder Vorstellungen und ihrer möglichen
psychischen Funktion).
Da sich die Lebensbereiche Arbeit und Freizeit hinsichtlich der wohl
identitätszentralen Tätigkeit des Autofahrens gleichen (wechselseitige
"Generalisation"; nur das Sitzen im Beruf wird durch Sport "kompensiert"), finden
sich auch keine darauf bezogenen Unterschiede in den Kontrollvorstellungen.
Dieser Untersuchungspartner sieht sich schließlich in seinen Vorstellungen in
Übereinstimmung mit der Mehrzahl anderer Menschen (auch wenn er den Freund
als internal und die Freundin als eher external beurteilt). Sein persönlicher
Erfolgsmaßstab ist internal. Den äußerlich sichtbaren Erfolg derjenigen, die es in
dieser Gesellschaft zu etwas bringen, sieht er als in der Regel durch Leistung
gerechtfertigt an. (Nicht ausgelotet wurden die dazu u.U. nicht ganz passend
erscheinenden Aussagen zu den "schmutzigen Machenschaften" in Wirtschaft und
Politik oder der Austauschbarkeit von Parteien, die der Befragte aber als unwichtig
für sein persönliches Leben begreift.)