Full text: Oswald, Hans: Soziale Beziehungen und Interaktionen unter Grundschulkindern

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karteien und an der Kodierung von Merkmalen der Interaktionen 
Mitarbeiter beteiligt sind, die die Daten nicht erhoben haben. 
Insbesondere bei Kodierungen wurde darauf geachtet, daß den 
Mitarbeitern, die mit Beobachtungsdaten arbeiten, die Inter- 
views nicht bekannt sind, und daß Mitarbeiter, die die Inter- 
viewaussagen verarbeiten, die Beobachtungsprotokolle nicht ken- 
nen, und daß ihnen bestimmte bereits vorgenommene Kodierungen 
nicht zur Verfügung stehen, die für ihre Fragestellung relevant 
sind und ihre Kodierungen beeinflussen könnten ("blinde Kodie- 
rung"). Weitere Ausführungen zum Auswertungsprozeß finden sich 
in Kap. 3.1. 
2.6 Semistrukturierte Befragung der Kinder 
Nachdem die Beobachtungen und Videoaufnahmen in einer Klasse 
abgeschlossen waren, wurden die Kinder zu den Themen befragt, 
zu denen durch Beobachtungen nur unvollständige Informationen 
zu gewinnen sind. Der erste Teil des Interviews enthält alle 
Fragen zu den Spielkameraden, Freundschaften und dem Bezie- 
hungsgeflecht sowie zu abgelehnten Kindern, zum Freundschafts- 
konzept (verkürzte Adaptation nach R. Selman) und zum Streit 
unter Kindern. Er dauert etwa 45 Minuten und wurde von uns im- 
mer während einer normalen Unterrichtsstunde in separaten Räu- 
men (Schülerbücherei, Sammlung, Krankenzimmer) durchgeführt. 
Dieser erste Teil wurde in allen bisher untersuchten Schulklas- 
sen im Grundschulalter angewendet. Der zweite Teil dauert eben¬ 
falls 45 Minuten und wurde nur mit älteren Kindern ab der vier- 
ten Klasse benutzt. Er enthält Fragen zu Spielregeln, Verspre- 
chen, Strafen, Gefühle-Zeigen und zur Einstellung zur Schullei- 
stung. 
Unser zentrales Anliegen bei der Befragung der Kinder mit dem 
ersten Teil des Fragebogens war, so genau wie möglich den 
Freundes- und Bekanntenkreis jedes Kindes und die unterschied- 
liche Qualität dieser Beziehungen herauszufinden. Dies soll zum
	        
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