12
freundlichen Eindruck, weil etliche Miethausreihen schmale Vor-
gärten haben und viele Bäume in den Straßen stehen.
Mit wenigen Ausnahmen wohnen die Kinder in Fußgängerdistanz um
die Schule herum, d.h. die Möglichkeiten zu gegenseitigen Besu-
chen und zum gemeinsamen Spielen auf der Straße sind günstig.
In der Nähe der Schule ist eine kleine hübsche Anlage mit einem
Teich, und daneben befindet sich ein großer Spielplatz, auf dem
sich auch größere Kinder treffen. Dorthin gehen auch Mütter mit
den kleineren Geschwistern unserer Probanden. Eine weitere An¬
lage mit Spielplatz befindet sich bei der protestantischen Kir-
che, die etwa fünf Minuten von der Schule entfernt ist. Etwas
weiter weg gibt es noch einen Bolzplatz mit hohem Maschenzaun.
Eine Querstraße von der Schule entfernt befindet sich ein
Jugendfreizeitheim. Die meisten Wohnstraßen des Viertels sind
nicht sehr befahren. Jedoch zerschneidet eine Hauptverkehrs-
straße mit Busverkehr und Ampelübergängen den Schulbezirk in
zwei Teile, und an den Rändern sind einige gefährliche Durch-
gangsstraßen. Die Kinder treffen sich im Sommer oft in einem
Freibad, das mit dem Fahrrad in etwa fünf Minuten erreichbar
ist. Dort befindet sich auch ein Hügel mit Anlagen, auf dem man
im Winter rodeln kann.
Auf der Hauptverkehrsstraße gibt es ein Kino, einen Supermarkt,
eine Post, kleinere Bankfilialen und Geschäfte für den tägli-
chen Bedarf, aber kaum Angebote für gehobene Ansprüche. Nicht
allzuweit entfernt liegt jedoch eine der Hauptgeschäftsstraßen
Berlins, in der es gute Geschäfte und Kaufhausfilialen gibt.
Viele Schulkinder verabreden sich hierher zu Kaufhausbummel und
Hamburger-Mahlzeiten. Hier werden auch die größeren Familien¬
einkäufe erledigt. Die Kinder leben also einerseits in einem
recht übersichtlichen und ruhigen kleinbürgerlichen Viertel,
andererseits haben sie leichten und deshalb häufigen Zugang zu
anonymem und vielfältigem Großstadtleben.