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der im Schaubild A 2 dargestellten, aus dem Faktum des "residuals'
resultierenden Konzepte zur Analyse beziehungsweise zur Behand-
lung des Erklärungsdefizits.
Technischer Fortschritt und die Analytik des
I.4
Produktivitätswachstums
Technischer Fortschritt: Begriff, Wirkungen,
I.4.1
Messungsproblematik
Oben wurde formuliert, daß aus Gründen der Beschäftigung und des
Wohlstands die Förderung sowohl des Wachstums des Sozialprodukts
als auch der Produktivität als zentrale Zielvariable der Wirt-
schaftspolitik anzusehen ist. Auf beide hat der technische Fort-
schritt Einfluß. So einfach diese Feststellung ist, so schwierig
ist es, technischen Fortschritt zu definieren, theoretisch zu
isolieren und die Art seines Beziehungszusammenhangs zu den tra-
ditionellen Input-Faktoren Arbeit und Kapital zu interpretieren.
Gewöhnlich werden - mangels einer Definition - "Existenz" und
Wirkungen des technischen Fortschritts diagnostiziert: Er liegt
gewöhnlich dann - neben anderen Faktoren -
vor, "wenn es mög-
lich ist, eine Erhöhung des Sozialprodukts mit konstantem Input
(Arbeits- und Kapitaleinsatz) beziehungsweise ein konstantes
Sozialprodukt mit vermindertem Einsatz an Produktionsfaktoren
zu erreichen" (Walter, 1977, S. 569). Abgesehen davon, daß damit
der technische Fortschritt (= technischer Fortschritt im weite¬
ren Sinn) durch die Beschränkung auf den "Prozeßfortschritt'
(Produktivitätssteigerung) nur unvollständig charakterisiert
wird, ist darüber hinaus die Notwendigkeit zu erkennen, den
technischen Fortschritt gegen andere output-erhöhende Einflüsse
abzugrenzen, zum Beispiel zunehmende (interne) Skalenerträge,
external economies oder - auf Mikroebene - größere Ausbringungs-
mengen durch geringeren Monopolgrad. Um den technischen Fort¬
schritt gegenüber anderen Einflußfaktoren zu isolieren (= tech-
nischer Fortschritt im engeren Sinn), bedarf es spezieller pro¬