Full text: Trommer, Ulrich: Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland 1965 - 1983

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Zusammenhangs gibt es nun allerdings unterschiedliche Krisen- 
erklärungen zu den Ursachen der Beschäftigungssituation. Anhalts- 
punkte für die Plausibilität dieses Zusammenhangs hat die Ver- 
gangenheit geliefert: In den Jahren 1980 beziehungsweise 1981, 
in denen die Produktivitätsrate jeweils um knapp 2,5 £ wuchs 
und das BSP real leicht abnahm, hat sich die Arbeitslosenzahl 
etwa verdoppelt. 
Nun hat der aufgezeigte Beziehungszusammenhang zunächst nur 
Demonstrations-, nicht aber wissenschaftlichen Erkenntniswert, 
speziell im Hinblick auf die Veränderung der Arbeitslosenzahl 
in Abhängigkeit von der Wachstumsrate der Produktivität. Wie 
und unter welchen ökonomischen Einflüssen verläuft aber die tat- 
sächliche Entwicklung, das heißt wie verändern sich langfristig 
die Input-Relation von Arbeit und Kapital (Kapitalintensität) 
beziehungsweise die Kapitalproduktivität? Sind die "magischen 
Konstanten" (Bombach) - etwa Lohnquote oder Investitionsquoten 
weiterhin als konstant anzusehen und kann man angesichts der 
aufgezeigten Situation von einer weiterhin wachsenden Kapital- 
intensität und Arbeitsproduktivität ausgehen? 
1.2 Wachstum und Erklärung der Wirklichkeit 
Immanent ist der Debatte um Wachstum und Beschäftigung damit 
wieder die alte Frage nach den - die Wachstumsvorgänge nach- 
haltig beeinflussenden - relevanten Beziehungsgrößen, etwa 
zwischen den ökonomischen Variablen Arbeitseinsatz, Kapital- 
stock beziehungsweise Investitionen. Konstanz beziehungsweise 
Veränderungen dieser Relationen sind die Bauelemente von Wachs- 
tumsmodellen. Die oben genannten "Strukturkoeffizienten" sind 
nur die Elemente von Wachstumsmodellen. Sie sind jedoch nicht 
die Modelle selbst: Diese entstehen erst, wenn bestimmte Hypo¬ 
thesen 1. über die Relevanz der zu berücksichtigenden Variablen 
beziehungsweise Parameter sowie 2. über deren Eigenschaften 
für den Untersuchungszusammenhang getroffen werden. Der Bezie¬ 
hungszusammenhang läßt sich dann formalisieren, und unter Be-
	        
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