Full text: Scheltz, August: Versuch über den Werth der alten Sprachen und des Studiums klaßischer Literatur der Griechen und Römer

Max-Planck-Institut für Bildur 
64. 
gehen in diese über und entstellen das, was sie 
geben, während auf der andern Seite, das was 
sie vorenthalten, vielleicht für uns grade das 
Wichtigste ist. Solche Werke haben, wie schon 
erwähnt ist, am meisten dazu beigetragen Seich 
tigkeit und Unvollständigkeit menschlicher Erkennt 
niße zu befördern, von den wahren Quellen ab 
zuleiten, und schädliche Authoritäten in den Wis 
senschaften festzusetzen. Wenn aber auch das was 
Jene aus den Quellen anführen unverfälscht und 
ihre eigne Zuthat wirklich schätzbar ist, so bleibt 
doch der Verlust des Zusammenhanges ein großer 
und unvermeidlicher Nachtheil, weil es für die 
Erkenntniß aller Sachen von ungemeiner Wich 
tigkeit ist, sie auf ihrer ursprünglichen Stelle, in 
ihrer ersten, natürlichen Verbindung zu sehen. 
Zuletzt aber verdient bemerkt zu werden, daß wenn 
die Gelehrten anfangen sich mit Uebersetzungen 
und Hülfsmitteln zu begnügen, diese selbst immer 
schlechter werden muͤßen, je mehr man unbekannt 
bleibt mit dem, was ihrer Prüfung beständiger 
und alleiniger Maasstab ist. 
Gegen den Satz, daß der Wißenschafte n | 
Grund in dem Alterthum liege, könnte man ein 
wen-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer