Full text: Scheltz, August: Versuch über den Werth der alten Sprachen und des Studiums klaßischer Literatur der Griechen und Römer

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wenden, es gäbe jetzo manche Wißenschaft die 
den Alten so gut wie ganz unbekannt gewesen und 
die also ohne Vorkenntniß des Alterthums beste¬ 
hen könnte. Allein wenn auch der erste Satz 
richtig ist, so kann man doch die Folge nicht zu¬ 
geben. Die Wißenschaften von welchen hier die 
Rede sein kann, waren zwar den Alten nicht als 
solche in wißenschaftlicher Form und Ausarbei¬ 
tung bekannt, daraus geht aber nicht hervor, 
daß die Materialien durch welche sie gebildet 
sind, ausschließliches Eigenthum neuerer Zeiten 
wären. Alle Wißenschaften stehen mehr oder 
minder mit einander in Verbindung oder Bezie¬ 
hung, keine kann für sich, ohne Berücksichtigung 
anderer gelernt werden und folglich kann der, 
welcher einen höhern Standpunkt in der Seini¬ 
gen gewinnen will, bei unzähligen Gelegenheiten 
den Rückblick in das Alterthum nicht entbehren, 
Sonst aber kann und muß jede Wißenschaft selbst 
für ihre ganz eigenthümlichen Lehrsätze und Wahr¬ 
heiten, wenn auch keine vollständigen Sisteme 
der Alten da sind, doch die einzelnen Erfahrun¬ 
gen und Bemerkungen mit Erfolg benutzen, die 
sich zerstreut in den Schriften derselben finden. 
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Max-Planck-Institut für Bildungsf
	        
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