37
Hülfsbuch" und nach eignen Heften", „Schreiben“ nach
Peukert's Vorschriften; Scholz 1. oder ich: „Rechnen“ nach mei¬
nem „Rechenlehrer“ in fünfter Auflage, „Geometrie“ nach Stub¬
ba’s Lehrbuch“ oder nach Sadebeck's „Leitfaden“ oder
nach Sobolewsky „Lehrbuch der Raumlehre"; „Sprache“ nach
meinem „deutschen Sprachschüler“ und nach meiner „Stylschule":
„Lesen" nach meinen „drei Lesebüchern"; „Denkübungen" nach mei¬
nem „praktischen Lehrgange“ rc. Bisweilen las ich mit den Se¬
minaristen eine Andacht aus dem „Andachtsbuch für Seminaristen
und Volksschullehrer", auch wol eine gute Abhandlung aus der
„Schullehrer=Zeitung", letzteres jedoch nur im jüngsten Halbjahr.
Hierdurch ist die „Richtung des Unterrichts“ im Seminar zu
Breslau genauer bezeichnet, als durch eine ausführliche Darstel¬
lung. Die angegebenen Schriften sind sämmtlich im Drucke er¬
schienen und die meisten in den Berichten, welche Direktor Bin¬
ner abfasste und einreichte *), der höchsten Unterrichtsbehörde zur
Kenntniß gebracht gewesen. — Wir erinnern uns nicht, darüber je
ein Mal von unserer vorgefetzten Königl. Provinzial=Schulbehörde
oder vom Kultus=Ministerium Mißbilligung erfahren zu haben**).
Und auch der Rhein. Beob. lässt uns darüber in Ungewißheit *
Wir Seminarlehrer sind immer gefügig gewesen. Wäre uns in
Bezug auf „die Richtung des Unterrichts“ nur ein Wink von Oben
gegeben worden, wir hätten ihn dankbarlichst beachtet, wie dieß die
Beschränkung des Unterrichts bei der Wiedereinrichtung oder Her¬
stellung des zweijährigen Seminarkursus bewiesen hat. Wir
können uns unmöglich aufreden und in öffentlichen Blättern be¬
schuldigen lassen daß wir bei unserm, mit so großer Liebe, Treue
und Sorgfalt ertheilten Unterrichte verderbliche Zwecke verfolgt
hätten. Wo die Provinz der guten Früchte so viele aufzuweisen
hat, daß dieß selbst Sr. Majestät der König in einer Kabinets¬
Ordre vom Jahre 1842 bei Seinem Besuche in Schlesien in höchst
ermunternder Weise anerkannte: da kann der Baum kein schlech¬
*) Ob in der jüngsten Zeit, unter der Direktion des Hrn. Past. Gerlach
ebenfalls Berichte in Bezug auf unsern Unterricht höhern Orts eingereicht
worden sind, wissen wir nicht. Soviel aber weiß ein jeder der Lehrer, daß
Herr Direk. Gerlach= uns in den Lehrstunden mit seiner Gegenwart niemals
beehrt und mit uns auch niemals über Maß und Ziel des Unterrichts konfe¬
rirt und von uns darüber auch keinen schriftlichen Bericht gefordert hat.
Es zeugte dieß von großem Vertrauen zu unserm Werke, dem Unterrichte.
**) Dagegen befindet sich ein Bekobigungsschreiben von Seiten des Ho¬
hen Ministeriums aus der Zeit Binner's in den Seminar=Akten.
***) Die D. A. 3. gibt eine Andeutung, indem sie sagt, daß die
Richtung, welche sich in den Stylarbeiten der Seminaristen kund gegeben
hat, dem Zwecke der Anstalt nicht entsprochen habe. Möchte Herr Loschke,
der beinahe 8 Jahre hindurch die Stylübungen der Seminaristen mit großer
Sorgfalt leitete, darin Veranlassung finden, sich in der Schullehrer=Zeitung
über seinen Unterricht im Styl ausführlicher auszusprechen, was mir derselbe
chon vor der Auflösung des Seminars zuzusagen so freundlich war.
Max-Planck-Institut für
igsfors