Max planck in.
XI. Der heilige Laurentius.
„Du hast mich in Feuer geprüft, und nicht ward in
mir Böses gefunden."
(Pf. 16. 3.)
Liebe katholische Männer!
Unsere Zeit ist eine große Zeit. Wir waren kleinlich und ver¬
zärtelt geworden, wir glaubten weit schwächere Kräfte zu haben,
als unsere Vorfahren. Weichlichkeit und Bequemlichkeit machten
sich breit. Da kam der Krieg. Ein Krieg, gewaltiger, als ihn je
die Welt gesehen. Wird unser schwaches, ängstliches Geschlecht
ihn bestehen können? Doch siehe da! Staunend sehen wir, wie
die Kinder unserer Zeit Mühen und Anstrengungen auf sich nehmen,
die fast übermenschlich sind. Was an Strapazen und Entbehrungen,
an Hunger, Durst und Nachtwachen gefordert wird, hat auch der
strengste Orden nicht von seinen Mitgliedern verlangt. Die schwer¬
sten Leiden, die furchtbarsten Wunden, die schmerzlichsten Todes¬
arten werden mit eisernem Mut ertragen. Ist's nicht eine Helden¬
zeit? Und doch gibt's noch ein anderes, höheres Heldentum, ein
Heldentum der Geduld und Versöhnlichkeit, ein Heldentum wehr¬
losen Duldens, ein Heldentum, das sich für die höchsten Güter
opfert und ohne Waffen stirbt, das oft ganz in der Stille sich aus¬
wirkt, das Heldentum des Glaubens und der Liebe.
Von einem Helden aus alter Zeit will ich heute zu euch reden,
einem Helden der Liebe und des Glaubens. Es ist der große,
heilige Laurentius, eine der herrlichsten Martyrergestalten
aller Jahrhunderte. Wir wollen ihn betrachten:
1. als einen Helden der Nächstenliebe,
2. als einen Helden des Glaubens.
Möge er vom Himmel herab uns segnen!
I.
Liebe katholische Männer!
Es war zur Zeit der Christenverfolgung des Kaisers Valerian.
Um die Kirche in ihrem Haupte zu treffen, ließ er den heiligen
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bischöfliche Diözes
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