Hohen, Schönen und Heiligen hinauszutreten, eure Herzen mit
neuem Eifer für die Verteidigung der drei Heiligtümer erfüllen:
Seele, Familie und Vaterland. O Jesus, spende uns deinen Segen!
Etwas Wunderbares ist es um die Seele. Nimm alles Gold
und Silber der Erde, zähle alle Diamanten und Edelsteine der Welt,
durchforsche die Berge und Meere, durcheile im Geiste die Luft
und das Firmament mit seinen ungezählten goldig blinkenden
Sternen, erinnere dich an alle Wunder der Tier- und Pflanzen¬
welt; das alles zusammen ist nicht so viel wert als eine einzige
Menschenseele. „Welchen Preis wird- der Mensch
für seine Seele zahlen?" (Mark. 8. 37) sagt der Herr
der Welt. Durch die unsterbliche Seele überragt der Mensch die
ganze sichtbare Schöpfung, er ist verwandt mit den Engeln, den
herrlichen körperlosen Geistern des Himmels, ja mit dem unerme߬
lichen ewigen Gott selbst. Mag uns auch einmal der Anblick von
irgend etwas Schönem in der sichtbaren Natur zu begeistertem
Entzücken hinreißen, es ist vergänglich; nur die Seele schwindet
nicht, sie bleibt in Ewigkeit.
Gewiß hat es seine Bedeutung, für Leben und Gesundheit des
Leibes zu sorgen, gewiß hat die Bearbeitung der Erde und ihrer
Erzeugnisse seinen Wert, gewiß muß der Mann streben, durch
fleißiges Schaffen und Arbeiten sich und die Seinigen durchs Leben
durchzukämpfen; aber tausendmal wichtiger ist die Arbeit an der
eigenen Seele, die Reinigung, Heiligung und Veredelung des
Herzens, die Bereicherung der Seele mit Gütern und Gaben,
welche für die Ewigkeit wertvoll sind. Welch eine Genugtuung
und Zufriedenheit gibt die Arbeit an der Seele! Ein ruhiges Ge¬
wissen, das demütige, doch zuversichtliche Bewußtsein, mit Gott
im reinen zu sein, o das macht das Herz so froh und glücklich!
Es sagte einmal ein Mann: „Ich warein großer Sün¬
der. Aberseitdemich öfters zur heiligen Kom¬
munion gehe, bin ich über meine furchtbare
Leidenschaft Herr geworden." Einst ein Kriegs¬
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Erzbischöfliche Diözesan
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Max