Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Arbeiter, ihr habet die hl. Pflicht, den Herrschaften zu 
sagen, wie es unter euch stehe, wie euere Unschuld oder 
euer Glaube bedroht werde. Das gleiche habet ihr zu 
thun, wenn ihr in der Familie selbst Versuchungen aus¬ 
gesetzt werdet. Ob dann für den Augenblick Zank und 
Streit entstehe — an dem liegt nichts - wenn nur Alle 
für den Tag der Ewigkeit gerettet werden. Wir sind 
gewohnt, nicht bloß im öffentlichen, sondern auch im 
Privatleben aus Klugheit tausenderlei Rücksichten zu 
nehmen, und übersehen dabei nur zu oft aus Feigheit die 
eine nothwendige Rücksicht auf die Ewigkeit. 
Oder wollt ihr sagen: „Die Anzeige hilft doch 
nichts." Hast du schon einen Versuch gemacht? Warum 
denn sagen: „Es hilft doch nichts." Wenn ihr aber 
jemals an einem Orte arbeiten solltet, wo man über 
Glaube und Sitte und Scham nur spottet, wo keine 
Aufsicht waltet, wo keine Anzeige hilft, wo ihr in Folge 
der eigenen Schwäche in großen Gefahren seid, oder, was 
Gott verhüten möge, wo du vielleicht seit langer Zeit in 
Sünde und Ehebruch gelebt: — daun eilet aus Sodoma 
morgens früh, wie Lot, bevor Schwefel und Feuer vom 
Himmel fällt. Und wenn ihr dann keine Arbeit habet 
für den Augenblick, so bettelt — und wenn ihr keine 
mehr findet, so gehet in das Armenhaus. Denn so ent¬ 
rinnst du doch jenem ärmsten Armenhaus, wo Satan das 
Scepter über die Ungläubigen, über die Spötter, über 
die Unzüchtigen schwingt. 
Welcher Gedanke, welche Vorstellung! Welche Ewig¬ 
keit für Arme und Reiche, für Herrschaften und Dienst¬ 
boten, für Arbeitgeber und Arbeiter, für Aufseher und 
Untergebene — Welche Ewigkeit, nachdem nicht bloß die 
Gebote Gottes, sondern sogar das Naturgesetz verletzt 
wurde! Da stürzen sie hinab, unglückliche Töchter: die 
einen wurden im Dienste verführt, andere während der 
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Hug, christl. Familie. 
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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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lotalsierungsvortage 
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