Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

— 255 — 
XXVII. 
Erziehung und Beicht. 
Es kommt für die Jugend die Stunde, wo das 
Fleisch sich wider den Geist empört und die Versuchung 
von außen die innere Gefahr geradezu verhängnißvoll 
macht. Damit die Jugend diese Versuchungen überwinden 
könne, haben Eltern, Lehrer, Vorgesetzte die hl. Pflicht, 
das natürliche Schamgefühl der Kinder zu stärken. Aber 
das genügt noch lange nicht. Was denn thun? Etwa 
die Gefahr leugnen und die Natur des Kindes mit all' 
ihren Trieben als unschuldig, als ungefährlich hinstellen? 
Aber dies ist krasse Unwissenheit und der sichere Ruin 
der Jugend. Oder das Heil von der rein menschlichen 
Bildung erwarten? Aber bei all' ihrer Bildung versanken 
die Heiden in die schändlichsten Laster. 
Oder ist es etwa in der Neuzeit anders geworden? 
Der christliche Botschafter, ein Methodistenblatt, berichtete 
schon vor Jahren, über die Jugend der konfessionslosen 
Schule Amerikas folgendes: „Es ist eine bekannte That¬ 
ache, daß unter der amerikanischen Jugend die Unsittlich¬ 
keit in einer erschreckenden Weise herrscht und immer mehr 
zunimmt. Kuaben und Mädchen unterhalten sich miteinander 
über Dinge, über welche bei ihnen noch Unschuld und 
Unkenntniß herrschen sollte. Nur wenige gibt es, die eine 
Ähnung haben von der Sittenlosigkeit der Jugend." So 
ein Methodistenblatt. Also genügt auch heute keine Schul¬ 
bildung und am allerwenigsten die konfessionslose, um ein 
reines Geschlecht heranzubilden. Sollen wir denn ver¬ 
zweifeln und mit der Welt ausrufen: „Die Reinigkeit 
ist unmöglich, es gibt keine unbefleckten Seelen." Niemals! 
Denn, wenn auch das Menschenherz zum Bösen geneigt, 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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