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geben worden in der heiligen Taufe, noch reichlicher in der
heiligen Firmung, und wird euch durch den Empfang der
heiligen Sakramente der Buße und des Altars immer
gnadenreicher mitgetheilt. Wenn ihr dann ganz unbefleckt
und rein in den Ehestand tretet, wird durch das heilige
Sakrament der Ehe die Gnaden des heiligen Geistes euch
noch reichlicher verliehen; wenn ihr dann nach den Plänen
Gottes anfanget, Mutter zu werden, wird euer Leib erst
recht ein Tempel des heiligen Geistes. Preiset und ver¬
herrlichet deswegen Gott in euerem Leibe, daß ihr dieser
hohen Würde theilhaftig werdet. An wen soll ich mich da
zuerst wenden?
An euch, meine lieben Männer. Welche Ehrfurcht
sollet ihr vor der Mutter haben! Welche heilige Scheu
vor dem heiligen Geiste, der in ihr wohnt, vor dem
Schöpfer aller Dinge, der in ihr schafft und bildet! Welche
Vorsicht in Werken, in Worten, in Mienen, um das Werk
Gottes nicht in seinen Anfängen zu zerstören. Mein
Freund, lasse das Licht dieser Wahrheit in deiner Seele
leuchten und anstatt in den Wirthshäusern, in leichtfertigen
Gesellschaften, beim Zeitungslesen zu versimpeln, erforsche
doch ernstlich einmal dein Gewissen, bevor am Tage des
Zornes der Schöpfer aller Dinge Rache an dir nehmen
wird.
Und ihr alle, machet es wie der hl. Felix v. Canbli¬
zio. Dieser verehrte besonders die Geburt Christi aus
der wunderbarlichen Mutter. Sah er dann eine Frau,
die bald Mutter werden sollte, hatte er die größte Achtung
vor ihr und verehrte in ihr die wunderbarliche Mutter
auf ihrer Reise nach Bethlehem. Wenn es alle so machten
wie viele Zoten und Possen, die eigentlich nur eine Ver¬
höhnung Gottes und der wunderbarlichen Mutter sind,
würden dann auf einmal aufhören! Aber wenn wir
Töchter, die noch nicht verehelicht sind, in diesem Zustande
gtalsierungsvorlage:
DErzbischöfliche Diözesan¬
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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