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II.
Die Mutterwürde.
Wie am Schluße, so auch im Anfang ihres Jahres
führt uns die heilige Kirche das jüngste Gericht vor Augen
damit wir vom Schlafe aufwachen, den Ernst des Lebens
erkennen, unsern Herrn Jesus Christus anziehen und im
Lichte der Gottseligkeit ehrbar leben. Denn nahe ist mit
der heiligen Weihnacht unser Heil und nicht bloß für den
Einzelnen, sondern auch für die Familie. Denn Jesus
Christus ist uns zwar aus einer Jungfrau geboren, aber
diese jungfräuliche Mutter ist doch mit einem Manne ver¬
mählt. Warum? Aus vielen Gründen gebe ich nur einen
an: Die heilige Familie von Nazareth soll das Vorbild
der christlichen Familien werden. Denn Jesus Christus
ist gekommen nicht bloß die Einzelnen zu erlösen, sondern
auch die Familie wieder herzustellen. So komme ich denn
auf die christliche Familie und Erziehung zu sprechen, um
über diesen Gegenstand euch nach und nach die wichtigsten
Wahrheiten zu entwickeln. In dieser hl. Adventszeit rede
ich von der Würde und Macht des Vaters, von der Würde
und dem Opfer der Mutter. Was ich von der Mutter
sage, dürfen und sollen auch die Männer wissen und um¬
gekehrt, und was ich beiden sage, soll auch die Jugend,
wenn sie ihr Unglück nicht durch die Ehe vollenden will¬
tief beherzigen. Weil wir alle den Aufang unserer Würde
der heiligen Mutter Gottes verdanken, beginne ich heute
mit der Würde der christlichen Mutter und werde darauf
die Vaterwürde behandeln. Die Nothwendigkeit diese Wahr¬
heiten eindringlicher zu verkünden, bezeugen uns die Be¬
strebungen, christliche Müttervereine zu gründen. Ob und
igtalisierungsvorlage.
E
DErzbischöfliche Diözesan
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
ind Dombil
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