Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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die allein die Kraft besitzt, auch trotz des schlechtesten 
moralischen Klimas und seiner schädlichsten Einflüsse 
den Willen des Jünglings zu stählen, bis er hart und 
zäh genug ist, um „bis aufs Blut im Kampfe gegen 
die Sünde zu widerstehen". Diese Macht ist aber die 
christliche Religion, wie sie sich in leuch- 
tenden Vorbildern, vorab aus der hei¬ 
ligen Vorzeit, der Jugend zur Nach¬ 
ahmung vorstellt. Theodoret erzählt in seiner 
Kirchengeschichte von dem hl. Hormisdas, dem 
Sprößling einer vornehmen persischen Familie, daß er 
lieber den Verlust aller seiner reichen Güter, dazu das 
größte Elend erduldet, als daß er an seinem Erlöser 
und seiner Kirche Treubruch beging. Der grausame 
Perserkönig Sapor ließ ihn, auf die Nachricht, daß er 
Christ sei, vor den Richterstuhl citieren und ihm be¬ 
fehlen, dem Zimmermannssohne abzuschwören, widrigen¬ 
falls ihm die Konfiskation seines ganzen Vermögens 
und die Verbannung in Aussicht stehe. Der junge 
Hormisdas aber erwidert freimütig: „Es ist weder 
gerecht noch klug für einen König, solche Befehle zu 
erlassen. Denn wer sich nichts daraus macht, Gott, 
den allerhöchsten König, zu verleugnen und ihm den 
Eid der Treue zu brechen, wird sich noch weniger 
daraus machen, einen irdischen König zu verachten, der 
nur ein sterblicher Mensch ist. Wenn nun aber der¬ 
jenige, welcher eines irdischen Königs Herrschaft nicht 
anerkennt, des Todes schuldig ist, welche Strafe wird 
erst jenem bevorstehen, welcher Gott, dem Schöpfer 
des Weltalls, abschwört. Mute mir also solchen Befehl 
nicht zu, ich werde ihm nicht gehorchen." Solche Weis¬ 
heit aber fand bei dem grausamen Herrscher kein Gehör. 
Der unerschrockene Kämpfer ward also seines Vermögens 
beraubt und verurteilt, bloß mit einem Stück Leinwand 
bekleidet, als Kameltreiber in der Armee zu dienen und 
Digitalisierungsvorlage: 
Erzbischöfliche Diöz 
lax Planck Institute for Human Developme
	        
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