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richtet im Streben. „Gott hat", sagte einmal
der Oberst Pakeron, „zwei Perlen in des Kindes Seele
gelegt, den Gehorsam und die Reinheit. Wehe dem,
der ihm eine derselben raubt, er tötet dadurch unfehl¬
bar den künftigen Mann im Kinde." Das ist aber ein
ebenso schönes als wahres Wort; denn im Gehorsam
liegt wahre Heiligkeit: er beruht auf der Frömmigkeit,
der Demut und der Einfalt des Herzens; diese drei
sind ja aber die Bestandteile der Heiligkeit. Darum
hat Pakeron recht, wenn er beifügt: „Wer Kinder er-
ziehen will, soll wissen, daß er vorerst selbst ein Heiliger
werden muß". In der sittlichen Reinheit aber liegt
geradezu das Geheimnis, das den Mann macht; denn
sie erhält ihren Wert und ihre Weihe aus der gänz¬
lichen Hingabe an Gott; diese allein kann zu
jedem Opfer, auch dem schwersten, begeistern und er¬
mutigen, sie allein hat den heiligen Kronprinz Casimir
von Polen bewogen, zu sprechen: „Ich will tausendmal
lieber sterben, als die Reinheit des Herzens preisgeben".
Die volle Hingabe an Gott aber zeugt immer von
Seelengröße, wie sie derjenige besitzen muß, der ein
Mann, ein wahrhaft christlicher Mann sein will. Es
steckt darum auch, möchte man fast sagen, etwas vom
Christentum in dem Ausspruch des Heiden Seneca,
der da spricht: „Ich bin viel zu groß und zu viel
Größerem geboren, als der Sklave meines Leibes und
meiner Begierden zu sein". Aus der Reinheit des
Herzens entspringt aber von selbst die Reinheit der
Absicht, die Lauterkeit des Handelns. „Es giebt nichts,
behauptet der alte Weltweise und Staatsmann Archy¬
tas von Tarent, was dem Menschen verderblicher
wäre, als die Sinnenlust, deren nimmersatte Begierden
frech und zügellos zum Genusse stacheln. Von ihr
stammen Verrat am Vaterland, Staatsumwälzung, Be-
stechung, heimliche Unterhandlung mit dem Feinde; kein
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