Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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Würde zufrieden sein! Darum haben wir nicht nötig, 
wenn die modernen Professoren durchaus ihre Ahnen 
im zoologischen Garten suchen wollen, uns in diese 
„Familienangelegenheiten" einzumischen, aber es muß 
fortan unsere erste Sorge sein, daß unsere Jünglinge 
einen klaren Kopf behalten, klar und er¬ 
leuchtet durch das Licht des Glaubens. 
Das ist aber die Aufgabe eines tüchtigen Reli¬ 
gionsunterrichts. Darum ist die Stelle des 
Religionslehrers an höheren Schulen, vorab an Gym- 
nasien, eine der wichtigsten in Staat und Kirche. Ein 
sechs- bis achtjähriger Religionsunterricht muß denn 
doch, wenn er gewissenhaft und im Geiste der Kirche 
erteilt wird, nämlich nicht bloß an den Verstand, son¬ 
dern auch ans Herz, nicht bloß um ihn zu wissen, 
sondern auch um nach ihm zu leben, zum wenigsten 
so viel wirken, daß junge Leute späterhin keine Ab- 
neigung gegen die Religion haben und nicht völlig 
dem Indifferentismus verfallen. Woher kommt es 
denn aber, daß es in gewissen Staaten gar zu wenige 
Beamte giebt, die noch Religion haben, noch Reli¬ 
gion üben, noch Glauben bekennen, dagegen gar zu viele, 
die in Amt und Würde geradezu eine Abneigung, einen 
Haß gegen Kirche und Glauben zur Schau tragen, trotz¬ 
dem sie langjährigen Religionsunterricht genossen? Ach, 
ich spreche aus eigener trauriger Erfahrung: die Art 
und Weise, wie der Religionsunterricht an unseren 
höheren Schulen, vorab an den Gymnasien erteilt wird, 
trägt nicht geringe Schuld daran. Schon das Reli¬ 
gionshandbuch ist soviel als möglich „wissenschaftlich" 
das heißt trocken, abstrakt, öd und klapperdürr abgefaßt, 
und wie das Lehrbuch, so der Vortrag, so der Unter¬ 
richt — langweilig. Statt in die dürren Gebeine der 
Lehrsätze Geist und Leben einzublasen, daß sie sich 
regen und bewegen, Fleisch annehmen und mit Haut 
Digitalisierungsvorlage. 
Erzbischöfliche Diöz 
orscht 
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