lax planck instit
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Würde zufrieden sein! Darum haben wir nicht nötig,
wenn die modernen Professoren durchaus ihre Ahnen
im zoologischen Garten suchen wollen, uns in diese
„Familienangelegenheiten" einzumischen, aber es muß
fortan unsere erste Sorge sein, daß unsere Jünglinge
einen klaren Kopf behalten, klar und er¬
leuchtet durch das Licht des Glaubens.
Das ist aber die Aufgabe eines tüchtigen Reli¬
gionsunterrichts. Darum ist die Stelle des
Religionslehrers an höheren Schulen, vorab an Gym-
nasien, eine der wichtigsten in Staat und Kirche. Ein
sechs- bis achtjähriger Religionsunterricht muß denn
doch, wenn er gewissenhaft und im Geiste der Kirche
erteilt wird, nämlich nicht bloß an den Verstand, son¬
dern auch ans Herz, nicht bloß um ihn zu wissen,
sondern auch um nach ihm zu leben, zum wenigsten
so viel wirken, daß junge Leute späterhin keine Ab-
neigung gegen die Religion haben und nicht völlig
dem Indifferentismus verfallen. Woher kommt es
denn aber, daß es in gewissen Staaten gar zu wenige
Beamte giebt, die noch Religion haben, noch Reli¬
gion üben, noch Glauben bekennen, dagegen gar zu viele,
die in Amt und Würde geradezu eine Abneigung, einen
Haß gegen Kirche und Glauben zur Schau tragen, trotz¬
dem sie langjährigen Religionsunterricht genossen? Ach,
ich spreche aus eigener trauriger Erfahrung: die Art
und Weise, wie der Religionsunterricht an unseren
höheren Schulen, vorab an den Gymnasien erteilt wird,
trägt nicht geringe Schuld daran. Schon das Reli¬
gionshandbuch ist soviel als möglich „wissenschaftlich"
das heißt trocken, abstrakt, öd und klapperdürr abgefaßt,
und wie das Lehrbuch, so der Vortrag, so der Unter¬
richt — langweilig. Statt in die dürren Gebeine der
Lehrsätze Geist und Leben einzublasen, daß sie sich
regen und bewegen, Fleisch annehmen und mit Haut
Digitalisierungsvorlage.
Erzbischöfliche Diöz
orscht
Idu