Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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kommen, zwischen die Vergötterungs- und 
Vertierungswissenschaft mitten hinein zu 
geraten, und das ist eine fatale Lage, wobei einen nicht 
diese unheilbar polternden Professoren, sondern die 
armen Studenten dauern. Bekanntlich spielt in der 
Geschichte der Philosophie auch ein Esel eine Rolle; 
er steht da mitten unter den Philosophen unter dem 
Namen Buridans Esel". Wie kam denn aber dieser 
Esel unter die Gelehrten? Ein französischer Philosoph 
des 14. Jahrhunderts, Namens Buridan, speku- 
lierte lange Zeit hin und her, was wohl ein hungriger 
Esel thun würde, der in gleichem Abstande zwischen 
zwei gleich großen Heubündeln stände. Da meinte 
nun Buridan, der Esel käme, weil von jedem Heu- 
bündel gleich stark angezogen, zu keinem von beiden 
und würde also notwendig verhungern. Noch 
schlimmer daran ist aber ein Student, der sich ge¬ 
zwungen sieht, einen Professor zu hören, welcher ihm 
haarscharf beweist, daß er nach Spinoza und Hegel ein 
Gott sei, und, was ja leicht möglich ist, eine Stunde 
darauf einen andern zu hören, der ihm ebenso scharf 
beweist, daß er nach Darwin, Häckel, Dubois-Reymond 
ein Tier, ein potenzierter Gorilla, ein schwanzloser 
Schimpanse sei. Einen vernünftigen Menschen kann ja 
keines von beiden anziehen, aber beide müssen gleich¬ 
zeitig anwidern und abschrecken. Einem solchen jungen 
Manne bliebe also nichts anderes übrig, als zwischen 
dem Vergötterungsprofessor und dem Vertierungspro¬ 
fessor, wenn nicht an sich, so doch an der Wissenschaft 
zu verzweifeln. Da ist es doch aber ein unschätz¬ 
barer Trost für katholische Studierende, daß ihnen die 
katholische Kirche unfehlbar sagt: Ihr seid weder das 
eine noch das andere, sondern ihr seid Ebenbilder 
Gottes, ausgerüstet mit Verstand, mit freiem Willen 
und Unsterblichkeit der Seele, und könnet mit dieser 
talisierungsvorlage: 
Max Panck institute for Hluman Developme
	        
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