Full text: Egger, Augustinus: ¬Der christliche Vater in der modernen Welt

Verschiedene Andachten. 
409 
Wenn viele Christen dasselbe ohne Andacht her¬ 
sagen und so den Herrn bloß mit den Lippen preisen, 
so liegt der Grund nicht im Gebete und nicht in der 
öfteren Wiederholung desselben. Im Himmel ertönt 
ewig das „Heilig, heilig, heilig," ohne daß diese Worte 
leer oder veraltet werden, weil sie einer ewig frischen 
Liebe und Begeisterung zum Ausdrucke dienen. Wer 
den Geist des Gebetes hat, wird niemals bloß Worte 
hersagen oder repetieren, sondern beten, auch wenn er 
dieselben Gebete öfters wiederholt. 
Das andächtige Beten des Vater unser wird um 
vieles erleichtert, wenn man sich bemüht, betrachtend 
seinen Inhalt zu erfassen. Nachstehende Andacht soll 
als Hilfsmittel dienen, mit den Worten die entspre¬ 
chenden Gesinnungen zu verbinden, in allbekannte 
Gebetsformeln seine eigenen Anliegen und Bedürfnisse 
hineinzulegen, um so im Gebete aufrichtig und von 
Herzen mit Gott zu reden. Wer jeden Sonntag eine 
einzige Bitte betrachtend durchgeht, wird davon nicht 
geringen Gewinn haben. 
Es ist sehr zu empfehlen, dann und wann das Ge¬ 
bet des Herrn langsam zu beten, und bei jeder Bitte 
etwas inne zu halten, um auch ohne Buch deren In¬ 
halt zu beherzigen. 
Das Gesagte gilt auch von allen andern mündlichen 
Gebeten, besonders von dem englischen Gruße, der na¬ 
mentlich im heiligen Rosenkranz als geeignetes Mittel 
dient, die Geheimnisse der Erlösung zu betrachten. 
Vater unser, der Du bist im Himmel. 
Erwägungen: „Sehet, spricht der hei¬ 
lige Johannes, welche Liebe uns der Vater 
erwiesen hat, daß wir Kinder Gottes heißen 
Digitalsierungsvorlage. 
nadon 
ne Diö 
Max planck institute for Human Developme
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer