Full text: Egger, Augustinus: ¬Der christliche Vater in der modernen Welt

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Wahl des Standes und Berufes. 
gewöhnt, viele Familien sind verarmt und 
zu Grunde gegangen, bei denen der erste 
Anfang des Uebels in der Unfähigkeit der 
jungen Hausfrau zu suchen ist. 
Bei einer großen Zahl verursacht die 
Berufswahl wenig Kopfzerbrechen. Sie müs¬ 
sen das Brot suchen, wo und sobald sie es 
finden, und die Vermutung spricht dafür, 
daß sie zeitlebens als Arbeiter, Dienstboten, 
Angestellte in abhängiger Stellung bleiben 
werden. 
Auch diese müssen für ihren Stand er¬ 
zogen werden. Man soll sorgen, daß sie die 
Selbstachtung und die Achtung ihres Stan¬ 
des nicht verlieren. Vor Gott, vor vernünf¬ 
tigen Menschen und angesichts der Ewigkeit 
ist es ganz einerlei, welchem Stande der 
Mensch angehört, wenn er nur das, was er 
sein will und sein soll, recht ist. Eine brave 
Nähterin in ihrer Dachkammer ist achtens¬ 
werter als eine eitle Fürstin, und nicht selten 
auch noch glücklicher. Hier gilt das Wort 
von Oskar von Redwitz: 
„Und ob ich wie die Sonne glüh', 
Ob ich ein kalter Nebelschein, 
Ob ich wie Schiras Rosen blüh', 
Ob ich ein arm Waldblümelein, 
Digitalsierungsvorlage: 
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undon 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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