Wahl des Standes und Berufes.
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Auch in der Berufsbildung der Töchter
wird vielfach gefehlt. Wer die Mittel dazu
aufbringt, giebt ihnen eine Institutsbildung,
die an sich nicht verwerflich wäre, wenn man
nicht nachher diese jungen Mädchen zu Hause
dem Kleiderluxus und einem beschäftigten
Müßiggang überließe. Wenn solche nicht
angehalten werden, in Küche und Arbeits¬
zimmer und im ganzen Hause die Hände
wie Mägde und den Kopf wie Hausfrauen
zu gebrauchen, so werden sie für die künf¬
tigen Männer bloße Zierpflanzen sein, die
viel kosten und nichts nützen.
In den unbemittelten Volksklassen begeht
man einen ähnlichen Fehler. Man kann die
jungen Mädchen nicht früh genug zum Ver¬
dienen in Fabriken u. s. w. anhalten, ohne
daß sie das Kochen und die übrigen Haus¬
geschäfte lernen. Es wäre ungleich besser,
wenn sie als Mägde dienen würden, sei es
auch um geringeren Lohn, und so die Fähig¬
keit erlangten, eine Haushaltung zu führen.
Jedenfalls versündigt man sich an ihrer Zu¬
kunft, wenn man ihnen die Vorbildung zur
Hausfrau ganz vorenthält. Schon manche
Ehe ist unglücklich ausgefallen, schon mancher
Ehemann hat sich an das Wirtshausleben
Dgtalsterungsvorage.
von
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