Full text: Cramer, Wilhelm: ¬Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll

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zu Seinen natürlichen und übernatürlichen Ebenbil¬ 
dern schuf, einen Antheil an Seiner göttlichen We¬ 
senheit schenkte, so sollten auch die Väter ihren Kin¬ 
dern einen gewissen Antheil, wie an ihrer leiblichen, 
so auch an ihrer geistigen Beschaffenheit übermitteln; 
wie Er durch fortwährende Gnadenwirksamkeit Seine 
Kinder zu immer höhern Stufen der Vollkommenheit 
und so zum ewigen Heile zu führen sucht, so sollten 
auch die Väter durch heilsamen Einfluß an diesem 
Werke der Heiligung und einstigen Beseligung Theil 
haben; — wie Er in alle Ewigkeit das beseligende 
Bewußtsein hat, daß alle die, welche bei Ihm und 
mit Ihm ewig unendlich selig sind, ihr Glück und 
ihr Heil Ihm zu verdanken haben, so sollten auch 
einst im Himmel die menschlichen Väter das ähnlich 
beseligende Bewußtsein haben, durch treue Erfüllung 
der Vaterpflichten geholfen zu haben, ihren Kindern 
das Glück des Himmels zu vermitteln. 
Also ist jeder menschliche Vater das Bild des 
großen Vaters im Himmel, Sein Stellvertreter auf 
Erden, von Gott dazu gesetzt. „Alle Vaterschaft," 
sagt der Apostel, „ist von Gott." Was er von der 
weltlichen Obrigkeit sagt, das ist in noch viel höherm 
Grade wahr in Betreff eines Vaters und von der 
Vaterwürde: „Sie ist von Gott; Gott hat sie ange¬ 
ordnet." Ist aber der Vater ein Bild des großen 
Vaters im Himmel und Sein Stellvertreter, so hat 
er auch Theil an den Vorrechten der göttlichen Va¬ 
terschaft: Er steht über seinen Kindern, er ist ihr 
Herr und Gebieter; er hat Anspruch und Recht auf 
Ehre, Gehorsam und Unterwürfigkeit von Seiten der 
Kinder; ähnlich, wie Gott, ihrem himmlischen Vater, 
schulden die Kinder auch ihm Ehrfurcht, Liebe und 
 
 
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DErzbischöfiche 
Max Planck institute for Hiumnan Developme 
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