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habet. Und habet ihr, was leider keine seltene
Erscheinung ist, die Verirrungen euerer Jugend noch
nicht aufrichtig und reumüthig gebeichtet, dann ent¬
schließet euch doch möglichst bald zu einer guten
und gründlichen Lebensbeicht; leget alle falsche Scham
ab und offenbaret dem Priester, der euch mit Barm¬
herzigkeit und Geduld anhören und behandeln wird,
demüthig Alles, was euer Gewissen noch belastet.
Seid dann für alle Zukunft mit euern Angehörigen
um so eifriger und getreuer im Dienste Gottes, je
schwerer ihr ihn vor der Ehe beleidigt habet. Thuet
ihr das, so wird der Herr euch euere Sünden ver¬
zeihen, und auch euerer Ehe und Familie seine
Huld und Gnade in reichem Maße zuwenden.
Jungen Leuten aber, die gesonnen sind, in den
Ehestand einzutreten, kann man es nicht nachdrück¬
lich genug an's Herz legen, doch keine schlechte,
überhaupt keine zu lange Bekanntschaft zu unter¬
halten und nur unter der Aufsicht ihrer Eltern
oder anderer braven Angehörigen mit einander zu
verkehren, damit sie mit unversehrter Reinheit des
Herzens zum Brautaltare hintreten und von dort
die ganze Fülle des Ehesegens in ihren neuen Stand
mitnehmen können. Wollen sie aber rein und un-
schuldig ihre Jugendzeit zubringen, so ist es noth¬
wendig, daß sie fleißig und regelmäßig beten, daß
sie oft und gut zum Tische des Herrn hinzutreten,
Dotalserungsvorage.
DErzbischöfliche Die
ar an en eneen