Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Die christliche Familie

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seine rechtmäßige Gattin Ingeburg, eine königliche 
Prinzessin von Dänemark, verstieß, um sich mit 
Agnes, der blühenden Tochter des Herzogs von 
Meranien zu vermählen, da erhob sich Papst Inno¬ 
zenz III. und trat wie ein zweiter Johannes dem 
mächtigen Könige mit Festigkeit entgegen und sprach 
sein kräftiges: „Non licet, es ist dir nicht erlaubt" 
aus. Und als im 16. Jahrhunderte König Hein¬ 
rich VIII. von England ebenfalls seine rechtmäßige 
Gattin entließ, um sich ein anderes Weib zu neh¬ 
men, da war es wieder die heilige Kirche, welche 
unerschrocken Einsprache dagegen erhob, und sie, die 
heilige Kirche, ließ es, wenn auch mit tiefem 
Schmerze, lieber geschehen, daß dieser König die 
Kirche blutig verfolgte und sein ganzes Land von 
ihr trennte, als daß sie die Lehre von der Unauf¬ 
löslichkeit der Ehe aufgegeben hätte. Für diese 
opfermuthige Festigkeit, mit welcher die Kirche wie¬ 
derholt für das unauflösliche Band der Ehe einge¬ 
treten ist, schuldet die ganze Gesellschaft ihr großen 
Dank; denn sie hat dadurch eine mächtige Stütze 
der Sittlichkeit gerettet und uns vor heidnischer 
Barbarei bewahrt. 
3. Unauflöslich ist die Ehe; das verlangt 
die gute Erziehung der Kinder, die aus 
der Ehe hervorgehen. Das Kind braucht viele 
Jahre, bis es vollständig entwickelt ist in leiblicher, 
Senennene 
 
Erzbischöfliche Diöze 
Max Planck institute for Hluman Developme
	        
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