Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Die christliche Familie

Die christliche Ehe. 
Was man nicht kennt, schätzt man nicht nach 
seinem wahren Werthe. Wer einen Edelstein nicht 
kennt wird es nicht der Mühe werth halten, ihn 
aus dem Staube, in dem er liegt, aufzuheben; er 
geht gleichgiltig an ihm vorüber, als wäre es eine 
Glasscherbe. Was man aber nicht recht zu schätzen 
weiß, wird man auch nicht in der rechten Weise ge¬ 
brauchen. Wer ein edles Samenkorn nicht kennt 
und es für ein bloßes Sandkörnlein hält, wird das¬ 
selbe nicht in den gut zubereiteten Boden seines 
Gartens hineinlegen, um sich eine herrliche Blume 
zu ziehen, sondern er wird es ganz unbeachtet liegen 
lassen. Aehnlich ist es auch mit Institutionen, mit 
Vereinen und Gesellschaften. Wenn Jemand keine 
Ahnung hat von dem wichtigen Zwecke und den 
schon erzielten Leistungen eines Vereines, wird er 
demselben schwerlich beitreten und sich nicht ange¬ 
legen sein lassen, ein tüchtiges Mitglied desselben zu 
werden. So ist es auch mit der Ehe. In unserer 
Zeit wird die hohe Bedeutung der Ehe vielfach ver¬ 
P. Matthias, Die christliche Familie. 
Digitalisierungsvortage. 
I 
und onbolo 
Max Planck Institute for Hluman Developme
	        
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