Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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bereit sein, müssen wir uns entschließen, eine böse Ge¬ 
legenheit zur Sünde, mag sie unserem Herzen noch so 
theuer sein, entschieden aufzugeben; darum spricht er: 
„Wenn dich deine Hand oder dein Fuß 
ärgert, so haue sie ab und wirf sie von 
dir; denn es ist dir besser, verstümmelt in 
das ewige Leben einzugehen, als mit zwei 
Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer 
verstoßen zu werden." Und was der Heiland 
gelehrt, das verkündigt überall ohne Furcht und Zagen 
seine heilige Kirche. Zu dem Fürsten wie zum Bett¬ 
ler, zu dem Reichen wie zu dem Armen spricht sie: 
Nicht für den Tand und Flitter dieser Welt bist du 
erschaffen, sondern für größere und bessere Güter, die 
du eine ganze Ewigkeit besitzen sollst. Tag für Tag, 
ja Stunde für Stunde betet sie auf dem weiten Erden¬ 
runde mit millionenstimmigem Munde: „Ich glaube 
an ein ewiges Leben." Und was die Kirche glaubt 
und betet, das haben mit tiefster Ueberzeugung geglaubt 
die zahllos vielen heiligen Männer und Frauen des 
Christenthums, deren Herz rein und edel war, und die 
mit dem Glanze ihrer Tugend die Erde erleuchtet und 
mit dem Segen ihrer Werke die Mit- und Nachwelt 
erfreut haben. Und wo es heute noch Christen gibt, 
die vor Sünde und Laster zurückschrecken und mit Ernst 
nach Tugend streben und ihre Berufspflichten gewissen¬ 
haft erfüllen, da blicken sie glaubensfest auf zum Him¬ 
mel und schöpfen aus dem Gedanken an die ewige 
Seligkeit Kraft zum Kampfe gegen die Leidenschaften 
Digitalisierungsvorlage 
 
 
a 
Max Planck institute for Hiuman Developme
	        
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