Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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1. 
1. Wir glauben unerschütterlich fest an einen un¬ 
endlichen Gott und sind bereit für diesen Glauben unser 
Leben hinzugeben; denn wir finden Gott überall 
in den Geschöpfen außer uns. Es ist ein un¬ 
umstößliches Gesetz unserer Vernunft, daß es keine Er¬ 
scheinung ohne hinreichenden Grund keine Wirkung 
ohne hinreichende Ursache geben kann. Gibt man uns 
ein herrliches Buch, das uns in Staunen setzt durch 
seine schönen, erhabenen Gedanken, seine schlagenden 
Beweise, seine glühende und hinreißende Sprache, so 
fragen wir gleich nach Demjenigen, der dieses bewun¬ 
derte Buch verfaßt hat. Halten wir es für möglich 
und denkbar, daß dasselbe durch bloßen Zufall entstan¬ 
den sei? ist uns folgende Erklärung seiner Entstehung 
annehmbar? Eines Tages wehte der Wind eine große 
Anzahl weißer Blätter zusammen; sie waren ganz un¬ 
beschrieben; kein Mensch nahm eine Feder, um nur ein 
einziges Wort darauf zu schreiben. Ein Knabe ging 
zufällig mit seinem vollen Tintenfasse vorüber, stürzte 
zufällig, als er bei den weißen Blättern ankam, sein 
Tintenfaß zerbrach, dessen schwarzer Inhalt ergoß sich 
schleunigst auf die Papierblätter und siehe, in wenigen 
Augenblicken war das herrliche Buch vollendet. Denn 
die Tinte vertheilte sich von selbst auf die einzelnen 
Blätter, doch nicht als häßliche Flecken und Kleckse, 
sondern als schöne Buchstaben. Von diesen waren die 
einen größer, die anderen kleiner; doch ein jeder fand 
Digitalisierungsvorlage: 
 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
	        
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