Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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unterstützen. Noch mehr aber als Staat und Kirche ist 
der einzelne Mensch mit der Familie verwachsen. Ob 
derselbe später sich durch Tugend oder Laster auszeichnet, 
ob er zum Heile oder Verderben der Gesellschaft wirkt, 
ob er ewig selig wird oder ewig verloren geht, das 
hängt zum großen Theile von der Familie ab, in 
welcher er geboren wird und seine erste Erziehung er¬ 
hält. Weil nun die Familie eine so hohe Bedeutung 
hat, darum ist es ein furchtbares und folgenschweres 
Vergehen, die Familie zu verderben, sie ihrer Würde, 
ihrer Heiligkeit und ihres Segens zu berauben. Das 
geschieht nun aber durch die gewohnheitsmäßige Ent¬ 
heiligung des Sonntages. 
Soll die Familie den angegebenen großen und 
heilsamen Einfluß ausüben, so ist vor Allem ein 
Zweifaches nothwendig. Erstens muß sie ein ge¬ 
schlossenes Ganze bilden; es muß Liebe, Eintracht und 
Friede in derselben herrschen. Ist das nicht der Fall, 
so verfehlt sie ihren hohen Beruf; kein Segen, sondern 
Unheil geht dann von ihr aus; sie ist kein Bild des 
Himmels, sondern der Hölle mit ihrer Zwietracht und 
Unordnung. Das Haus, das du, christlicher Mann, 
mit deinen Angehörigen bewohnst, wird von der Ein¬ 
heit zusammengehalten; ein Stein ist schön und passend 
an den anderen gefügt; eine Mauer schließt sich ruhig 
und nachgiebig an die andere an. Nur durch diese 
Einheit und Harmonie kann ein Gebäude entstehen, in 
dem sich wohnen läßt. Das ist ein Bild, wie es auch 
im Innern des Hauses, in der Familie bestellt sein 
 
 
 
Max Planck institute for Hiuman Developm
	        
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