Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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der Grund jeder sittlichen Vorschrift, der Richter und 
Bestrafer jeder Sünde, der Belohner, ja der Lohn selbst 
ür jegliche Tugend und treue Pflichterfüllung ist. Er 
muß seinen schwachen und wankelmüthigen Willen 
stärken durch die göttliche Gnade, daß er auch in Augen¬ 
blicken, wo die Reize der Sinnlichkeit sein Herz bethören 
wollen, in Stunden ernster Gefahr, wo Lust und Ge¬ 
winn ihm lockend vorschweben, der Tugend und Pflicht 
treu bleibt. Denn in solchen kritischen Augenblicken 
ist die Kraft des eigenen Willens nur ein schwaches 
Schilfrohr, das zerbricht, wenn man sich auf dasselbe 
stützen will. 
Wenn der christliche Mann nach Vorschrift der 
Kirche den Sonntag heiligt, dann wird er dadurch an¬ 
geleitet zu einem sittlich guten Leben. Durch Predigt 
und Christenlehre wird er unterrichtet über seine Pflichten 
gegen Gott, gegen sich selbst und seine Mitmenschen 
und werden ihm die kräftigsten Beweggründe zur 
Tugend und zur Meidung der Sünde an's Herz ge¬ 
legt. Durch andächtiges Gebet, durch fromme Anhörung 
der heiligen Messe und durch den guten Empfang der 
heiligen Sakramente wird er mit himmlischer Kraft 
ausgerüstet, Stand zu halten in den Schwierigkeiten, 
Versuchungen und Gefahren, die sich dem christlichen 
Leben entgegensetzen. 
„Wo dagegen soll der Mensch die höhere Erkennt¬ 
niß Gottes und seines letzten Zieles schöpfen, wo die 
in der Jugend erlangte im Gedächtnisse wieder auf¬ 
frischen, wo soll er die übernatürlichen Beweggründe, 
Digitalisierungs vorlage: 
 
 
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