Full text: Mueller, Johannes: Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes des Menschen und der Thiere nebst einem Versuch über die Bewegungen der Augen und über den menschlichen Blick

vun 
ohnehin widersprechenden Annahmen lassen, das Sehen 
erklären wollend, über das Wesentliche, den Sinn, 
die Empfindung des Dunkeln, Lichten und Farbigen 
im Zweifel, und erklären bloß, aber falsch, die Be 
dingungen des Sehens, wobei die unbekannte 
Empfindung eben so gut Ton, Gefühl, Geruch u. s.w. 
seyn könnte. Alle diese Erklärungen setzen das Sicht 
bare oder das Licht als ein fertiges Aeußeres voraus, 
und damit auch den Sinn. 
Dem wahren philosophischen Geste konnte es 
nicht entgehen, daß, wenn das Sehende in der Em 
pfindung nicht durch sich selbst leuchtend ist, es keinen 
Grund haben könnte, ein äußeres Licht als wirklich 
leuchtend zu empfinden. Dieser Gedanke liegt schon 
dunkel der Stoischen und Pythagoräischen 
Annahme zu Grunde, daß das Sehen durch Aus 
flüsse des Auges oder des Geistes geschehe u. s. w. 
In der Platonischen physiologischen Mythe ist aber 
jene Nothwendigkeit ganz zum Bewußtseyn erhoben; 
und wir können die Platonische Ansicht von dem 
Sehen als das Höchste betrachten, wozu es in dieser 
dogmatschen Neriode in der Hormn des Nychis 
kommen konnte. 
„Unter allen Organen bildeten die
	        
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