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Büchern, deren Verfasser Theophrastos!), Timäos 2), Poseidonios 3)
Hegesias 4), Herodotos, Aristeides 5) und Metrodoros sind, welche
durch sehr aufmerksame Beobachtung und durch unermüdlichen Eifer
es dahin gebracht haben, zu erklären, daß die Eigenthümlichkeiten
des Bodens, die Beschaffenheit der Gegend und die guten Eigen¬
schaften des Wassers von dem Himmelsstriche bedingt werden. Ihrem
Vorgange folgend habe ich bezüglich der Mannigfaltigkeit des Was¬
sers in diesem Buche dargelegt, was ich für ausreichend hielt, um
durch diese Beschreibung den Menschen die Auswahl von Quellen,
von welchen sie Brunnenleitungen nach den größeren und kleineren
Städten führen können, zu erleichtern. 28. Denn keines von allen
Dingen dürfte für den Gebrauch ein so wichtiges Bedürfniß sein, als
das Wasser: alle lebenden Wesen nämlich könnten, wenn sie der Ge¬
treidefrucht beraubt würden, mit Baumfrüchten, oder Fleisch, oder
Fischen, oder wenn sie auch irgend einer von diesen Speisen beraubt
würden, mit den übrigen ihr Leben fristen; ohne Wasser aber kann
weder ein thierischer Körper geboren und erhalten, noch irgend eine
Speise tauglich bereitet werden. Daher sind in Rücksicht auf die
Wohlfahrt des menschlichen Lebens die Quellen mit großer Vorsicht
und Mühe auszuwählen.
1) Schüler des Aristoteles. Sein wahrer Name war Tyrtamos, aber we¬
gen seiner Beredsamkeit wurde ihm erst der Name Euphrastos, später Theo¬
phrastos beigelegt.
2) Wahrscheinlich ein Lokrer und Zeirgenosse des Sokrates.
5) Vielleicht jener Poseidonios aus Rhodos, den Pompejus und Cicero
hörten, ein Schüler des Panaitios.
4) Von diesem wissen wir durch Columella und Varro nur, daß er aus
Maronea in Thracien und ein Philosoph war. Es wäre möglich, daß ursprüng¬
lich der Name Ktesias an der Stelle des fraglichen gestanden habe, der von
Plinius (XXXI. 5. 15) bei Besprechung der Eigenthümlichkeiten der Gewässer
als seine Quelle genannt wird.
5) Welcher von den bekannten Aristeides und Metrodoros gemeint sei¬
ist ungewiß.