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tel, der statt des Sandes gestoßene Thonscherben enthält, damit jen
Theile des Verputzes von der Feuchtigkeit nicht benachtheiligt werden
Wenn aber eine Wand durchaus feucht ist, so errichte man von dieser
ein wenig abstehend eine zweite dünne Mauer, so entfernt von der
ersteren, als es die Umstände gestatten, und ziehe zwischen den beiden
Wänden etwas unterhalb dem Niveau des Zimmerfußbodens eine
Rinne mit Mündungsröhren nach außen. Ferner lasse man, wenn
diese Innenwand in die Höhe gebaut ist, Luftlöcher: denn wenn die
Feuchtigkeit nicht durch Mündungen sowohl unten, als oben Abzüge
hat, so wird sie sich nicht minder auch im neuen Mauerwerk verbrei¬
ten. Nachdem dieß vollbracht, bewerfe und verstreiche man die Wand
mit Mörtel aus Ziegelmehl und mache sie dann durch Verputz glatt.
2. Wenn aber der Raum die Aufführung einer Innenmauer
nicht gestattet, so mache man Rinnen mit Mündungen nach außen
dann lege man zwei Fuß große Deckziegel einerseits auf den Rand
der Rinne, anderseits aber auf Pfeilerchen, welche aus Ziegeln von
2/3 Fuß Größe so darunter gebaut sind, daß die Ecken von zwei Deck¬
ziegeln darauf aufliegen können; und diese Deckziegel sollen nur so
weit von der Wand entfernt sein, daß nicht mehr als eine Handbreit
frei bleibt. Dann errichte man senkrecht darüber gestellt gebauchte
Deckziegel (Hohlziegel) von unten bis oben, sie an die Wand befesti¬
gend!), und verstreiche sie innen sorgfältig mit Pech, so daß sich die
Feuchtigkeit nicht in ihnen aufhalten kann, außerdem sollen sie auch
1) Vgl. beifolgenden Durchschnitt und Grundriß:
Fig. 28.
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