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ganzen Thüröffnung betragen. Zwischen den beiden senkrechten
Stücken sollen die Felder (k) von den zwölf Theilen je drei erhalten.
5. Für die Querstücke (1) mache man die Eintheilung so, daß, nach¬
dem die Höhe (der Thürflügel) in fünf Theile getheilt ist, zwei der
oberen, drei der unteren Abtheilung abgezeichnet werden, über der
Mittellinie sollen die mittleren Querstücke angebracht, von den übri¬
gen die einen ganz oben, die andern ganz unten eingefügt werden,
die Höhe eines Querstückes betrage den dritten Theil (der Breite)
eines Feldes, der gewellte Leisten (m) ein Sechstel des Querstücks;
die Breite der senkrechten Schenkel (n) betrage die Hälfte der Quer¬
stückbreite, ferner die des Schlußleistens (o) zwei Drittel von dem
Querstücke; die senkrechten Schenkel, welche neben den Pfosten sind
(p), sollen in halber Querstückbreite hergestellt werden !). Wenn es
aber Klappthüren sein sollen, so werden die Höhenverhältnisse die¬
selben bleiben, doch verdopple man die Breitenverhältnisse des Thür¬
flügels. Wenn die Thüre vierflügelig sein soll, so muß in der Höhe
hinzugefügt werden 2).
1) Durch die höchst einfache und ungezwungene Verzeichnung der Thürflügel,
wie ich sie in obiger Figur gegeben, dürften die künstlichen und geschraubten
Reconstructionen früherer Erklärer beseitigt sein. Auch die Rechnung stimmt
vollkommen: die Breite eines Thürflügels wird Anfangs in sechs Theile getheilt;
davon kommen: auf die feststehenden Thürangelstücke (i) = 1, auf den senk¬
rechten Schenkel (p) die Hälfte der Querstückbreite, welche selbst ein Dritttheil
der Felderbreite ist, mithin = ½, dann der gewellte Leisten (m) = 1, hierauf
das Feld (k) = 3, dann wieder ein Wellleisten (m) = 1, weiterhin ein
senkrechter Schenkel (n) = ½ und endlich der Schlußleisten (0) = 2/3, wor¬
aus sich in Summa = 6 ergibt.
2) Die valvatae (Klappthüren) sind ganz verschieden gedeutet worden.
Jedenfalls muß festgehalten werden, daß es sich nicht um die Thür-, sondern
nur um die Thürflügelbreite handelt, wenn von dem Zusatz in der Breite die
Rede ist, denn im ersten Falle käme die Thüre, fast so breit, als hoch, aus
allem Verhältnisse. Ich denke mir daher unter den valvatae nur eine einfluge¬
lige Thüre mit einem Falz in der Mitte, so daß sie zusammengeklappt werden
kann. Dann wird dieser eine Flügel mit seiner Zeichnung doppelt so breit,
wie ein Flügel der oben beschriebenen Thüre. Die quadriforis (vierflügelige
Thüre) aber enthält nicht vier Flügel nebeneinander, sondern da der Thürraum
im engeren Sinne höher ist, als man ihn bedarf und als er oben bezeichnet
wurde, so sind die hohen Flügel durch eine horizontale Durchschneidung getheilt,
so daß man sowohl die beiden oberen, als die beiden unteren Flügel für sich
öffnen kann.