ZEHNTES BUCH XVIII. KAPITEL.
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ACHTZEHNTES KAPITEL.
Beziehung — temperatura— der Balisten und Katapulten.
Man nimmt sehr lange Bäume und nagelt Zapfenlager — chelonia
darauf, worein man Haspeln legt. In dem mittleren Raum dieser
Bäume macht man Ausschnitte. In diese Ausschnitte schliefst man
das Kapitäl der Katapulten ein, und befestiget es mit Keilen, damit
es beym Spannen nicht rücke. Darauf schlägt man kupferne Gehäuse
—modioli— auf das Kapitäl und stöfst eiserne Pflöcke —cuneoli
ferrei,— bey den Griechen eroyis genannt, hinein. Nun steckt
man die Enden der Seile — ansae rudentum —) durch die Löcher
des Kapitäls, *) zieht sie hindurch bis auf die andere Seite, befesti¬
get sie alsdenn an die Haspeln, drehet diese vermittelst der Hebel
um, und spannt die Seile so, dass sie beym Beruhren mit den Hän¬
den beyde einen gleichen Ton angeben. )Hierauf macht man
x) Durch jedes Loch giengen zwey Reihen Seile, worin der Arm eingeklemmt
war; siehe kurz zuvor K. 16. und oben Buch I. K. 1. S.18.
y) Die Katapulten und Balisten hatten rechts und links ein Loch, das von oben
herab durch das ganze Kapitäl hindurch gieng. Da nun aber das Kapitäl, ausser den
aufrechten Pilastern, aus zwey horizontalen Bretern, den Parallelen, bestand, welche
durch einen Zwischenraum getrennt waren: So befanden sich folglich auf jeder Seite
des Kapitäls zwey, gerade untereinander stehende Löcher; und also eigentlich in der
ganzen Maschine ihrer vier. Hier ist von den beyden unter einander stehenden
Löchern der oberen und untern Parallele, auf Einer Seite der Maschine, die Rede.
yy) Der Grund hiervon ist bereits im 1. Kap. des I. Buchs angegeben.
Perrault observes that „it is difficult to comprehend how ropes of eight inches
thick, made of hair, should yield a tone sensible to the human ear.“ This remark
VITR. II. B.
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