Full text: Zweyter Band (2)

M. VITRUVIUS P. BAUKUNST. 
250 
Reihen Rollen neben einander — tres ordines orbiculorum in latitu¬ 
dine )— haben; denn man legt oben um die Maschine drey Zug- 
seile. Man lässt diese niederwärts nach dem untersten Kloben von 
innen um die obersten Rollen gehen; dann aufwärts nach dem ober¬ 
sten Kloben, von aufsen über die untersten Rollen; wieder nach dem 
Untersten, von innen um die mittléren Rollen; wieder nach dem 
Obersten, über die mittleren Rollen; noch einmal nach dem Unter¬ 
sten um die alleruntersten Rollen, und nach dem Obersten über die 
allerobersten Rollen und von da endlich nach dem Fuss der Maschine. 
Hier bringt man einen dritten Kloben an, den die Griechen 
sa, wir aber Leitflasche —artemon — nennen. Man befesti- 
get diese Leitflasche an den Fuss der Maschine. Sie enthält drey 
Rollen neben einander, worüber die Zugseile gezogen und dann Men¬ 
schen zum Ziehen gegeben werden. Drey Reihen Menschen können 
auf diese Art ohne Winde eine grosse Last geschwind in die Höhe 
heben. Man nennt diese Art von Maschine ein Polyspast; weil 
sie vermittelst der vielen Rollen sowohl die Leichtigkeit als die 
Geschwindigkeit befördert. Der Eine Rüstbaum, woraus sie besteht, 
führt den Vortheil mit sich, dass man ihn zuvor nach Belieben rechts 
oder links neigen kann, um die Last an die gehörige Stelle wieder 
niederzulassen. 
Die hier beschriebenen Maschinen insgesammt werden nicht 
nur beym Bauwesen, sondern auch zur Beladung und Entladung der 
Schiffe gebraucht, einige stehend, andere liegend auf beweglichen 
Krahnständern — carchesium versatile. 
1) Galiani's Zeichnung Tab. XXV. fig. I. stimmt hiemit nicht überein; wohl 
aber die des Neuton, fig. LXXVI.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer