ZEHNTES BUCH. IV. KAPITEL. 
248 
über die obersten Rollen des obersten Klobens; und von da endlich 
zu den beyden Seiten des Rades hin, wo sie an die Welle befesti- 
get werden. Ausserdem wird ein um das Rad gewundenes anderes 
Seil nach einer Winde — ergata— hingeführt. Indem diese umge¬ 
trieben wird, drehet sich zugleich das Rad mit der Welle um, 
wodurch die Zugseile gespannt werden und also allmählig die gröfs¬ 
ten Lasten ohne Gefahr aufziehen. Will man aber lieber das Rad 
sehr grofs machen und es anstatt der Winde von innen oder aufsen 
von Menschen durch Treten umtreiben lassen, so wird derselbe 
Zweck desto leichter erreicht. 
10 
FUNFTES KAPITEL. 
Folyspast 5) — Polyspastos. 
Es giebt noch eine Art von Hebemaschinen, die ziemlich künstlich 
und zum geschwinden Gebrauche bequem ist, deren sich aber nur 
erfahrene Leute bedienen können. 
Sie besteht aus einem aufgerichteten Rüstbaume — tignum quod 
erigitur, — welcher auf allen vier Seiten vermittelst Haltseile befestiget 
wird. Unter den Haltseilen werden zwey Untersätze — chelonia- 
angenagelt, woran man mit Stricken einen Kloben bindet: unter die- 
sem Kloben aber wird ein Richtscheit ohngefähr zwey Fuss lang, sechs 
Zoll breit, und ihrer vier dick angebracht. Die Kloben müssen drey 
h) Eine Abbildung siehe in Leupold, theatrum machinarium Tab. XXXV. 
fig. III. und in Contignationes ac pontes Nicolai Zabaglia, una cum quibus¬ 
dam ingeniosis praxibus etc. Romae 1743. 
32 
VITR. II. B.