FUNFTES BUCH. VI. KAPITEL.
259
Römern) alle Schauspieler auf der Bühne *) agiren, im Orchester
aber die Plätze für die Sessel der Senatoren 4) bestimmt sind: Und die
Höhe der Zocke muss nicht mehr denn fünf Fuss seyn, damit die,
welche im Orchester sitzen, alle Geberden der handelnden Per¬
sonen sehen können.
Die keilförmigen Abschnitte — cunei *) — der Sitze — specta¬
cula — im Theater werden also eingetheilt, dass die Ecken der Tri¬
angel, welche rings umher in die Zirkellinie laufen, die Aufgänge
— ascensus — der Treppen — scalae — zwischen den keilförmigen
Abschnitten bis zum ersten Absatze — praecinctio — anweisen; oben
aber wird durch mit Treppen wechselnde *) Eingänge — itinera
das Mittel der oberen keilförmigen Abschnitte bezeichnet.
Der Ecken der Triangel, welche unten die Treppen —scalaria
anweisen, sind sieben an der Zahl; die übrigen fünf bestimmen die
Einrichtung der Bühne; nehmlich die mittlere Ecke muss ihrem Win¬
gegenüber haben; die
kel die Königsthür — valvae regiae —
zur Rechten und zur Linken weisen den Gastthüren, — hospita¬
c) Hier steht scena in der Urschrift für Proscenium.
d) Von dem Orchester bis zum ersten Absatz wurden gewöhnlich im Römischen Thea¬
ter vierzehn Sitzreihen gemacht. Diese waren den Rittern, Tribunen u. s. w. bestimmt
Alle höhere Sitzreihen waren für den tiers état (plebs). Den Weibern aber war durch
Augustus der oberste Portik angewiesen.
e) Die Sitzreihen wurden in gleichen Abständen durch Treppen, welche in Radial¬
linien angelegt waren, in Abschnitte abgetheilt, welche unten schmal and oben breit und
also von keilförmiger Gestalt waren.
f) Auch Newton hat diese Stelle nicht richtig übersetzt, obgleich seine Abbil¬
dung richtig ist. Offenbar heisst iter hier ein Eingang, eine Thür; so wie im folgenden
Kapitel supercilia itinerum nicht anders, als die Oberschwellen der Thuren,
welche nehmlich in einen Gang führen, zu übersetzen sind.