Full text: Cardano, Girolamo: Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Von mancherlei wunderbaren lin/ ſteinbrech/ ebheüw/ neßlenn/ Indenſtein/ vnnd reting geſpeiſethatt. wann er auch wein/ leüren/ vnnd ſafft von limonen getruncken. Deß eſels
gebein ſeind gar häl/ dann ſie ſeind am tröckneſten. Man ſagt es ſeye deſſen
leber denen faſt nutzlich/ ſo die fallenden ſucht haben. Wann man auch de-
ren hůff brennet vnnd mitt gewalt inn einem tranck gibt. Man ſagt auch
wenn man diſes auff die kröpff legt/ nem̃e es ſie hinweg. Deſſen harn iſt den
nieren gar gůtt. darumb iſt er gůtt gediſtilliert zů dem bad. dann alſo ver-
ghet jhm der geſtanck vnnd greüwel. Die eſel vnnd mauleſel ſeichen an das
orth/ da vorhin ein anderer geſeicht hatt/ oder auff einen miſt/ dann der
ſtarck geſchmack von dem kaat reitzt ſie darzů/ wölche ſonſt von natur faul
vnnd treg ſeind.

42. Von den Vöglen/ Das
xxxiiij Capittel.

WIr habend an einem anderen orth angezeigt/ daß mancherley
arthen der vöglẽ ſeind. villicht mag man auch die flädermeüß
nitt wol vögel nennen/ fürnemlichen diſe/ wölche Petrus Bel
lonius zů Memphis auff der hohen ſaul geſehen hatt. dann er
ſagt ſie habend ſchwentz/ alſo daß ſie allein an den flüglen von
den meüſen vnderſcheiden ſeind. wie ghet es aber zů/ daß diſe ſchwentz/ vnd
die andere nit hand? wir müßend ſolliches auß dem ergründen/ ſo da anzei
get/ daß die ſchwentz den meüſen nutzlich ſeind. Dieweil dañ den fledermeü-
ſen der ſchwantz vmb keiner anderen vrſach willen hingenommen/ dann dz
er ſie an dem flug nitt verhindere/ iſt offenbar/ daß die ſo auff der ſaul wo-
nend/ eintweders größere flügel/ oder ein kleineren leib habend/ oder aber
ſelten vnnd nitt weitt hin vnnd har fleügend. der ſchwantz iſt den meüſen
darumb gegeben/ damitt ſie die ſpeiß/ weil ſie kurtze füßlin hand/ mitt dem
ſchwantz mögend inn das loch tragen. dann man hatt etwan ein mauß geſe
hen mitt dem ſchwantz ein ey füren/ oder vyl mehr harnach ziehen. Wann
die fledermeüß daruon geflogen/ vnnd man ſie lang vmbgetriben/ daß ſie
ermüdet/ ſo ſitzend oder hangend ſie nitt auff den trämen/ ſonder henckend
ſich mitt den füſſen daran überab. diſes thůnd ſie darumb daß ſie deſter rin
ger wider hinfliegen mögend. alſo thůnd im auch die vogler/ wann ſie den
happich außſendend. darumb weil die flädermauß kurtz füß vnnd nitt gefi
derete flügel hatt/ ſitzet oder růwet ſie nitt auff dem tram/ ſonder hanget
herab. die ſo in dem Occidentaliſchen Indien ſeind/ beiſſen ſehr übel.

42.1.

Flädermeüſs.

Da ſelbſten ſeind auch vögel wie die rappen/ inn einer ganß größe/ mitt
eines adlers ſchnabel/ ſie fliegend gar langſam/ wie die waſſeruögel/ ſo das
fleiſch raubend/ vnnd wie biſem ſchmeckend.

In Schottland wonet der vogel Auercalze/ vnnd ſonſt niender. inn jb-
rer ſprach heiſſet es ein wild roß. dann ſie ſchreyend wie die roß/ vnnd ſeind
etwas größer dann die rappen/ eſſen auch ſonſt nichts dann die dañſchoß/
vnnd zärtere bletter.

Es eſſen auch die wilde hüner allein der cytiſen vnd klee bletter. diſe beid
arth ſeind wol geſchmackt zů eſſen/ vnnd wir habend ſie offt geeſſen/ dañ ſie

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